Kamp-Lintfort. Die Kita Tausendfüßler und der Lintforter Turnverein feiern zusammen ein Bewegungsfest. Weil gerade jetzt solche Angebote besonders wichtig sind.

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Max hat noch nicht genug. Gerade hat er alle neun Bewegungs-Stationen in der Sporthalle absolviert, da reiht sich der Fünfjährige wieder ein, um noch einmal den Ball zielgenau in die Ringe am Boden zu platzieren. Etwa 70 Kinder der Kita Tausendfüßler feierten am Donnerstag gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern des Lintforter Turnvereins (LTV) ein Bewegungsfest der besonderen Art – das zweite unter Coronabedingungen und deshalb ohne Eltern als Zuschauer.

„Die Kinder haben coronabedingt immer noch große Defizite“, wissen Kita-Leiterin Heike Spilut und LTV-Geschäftsführerin Ulrike Plitt: „Jedes Angebot zählt jetzt.“ Seit vielen Jahren arbeiten die zertifizierte Bewegungskindertagesstätte und der Lintforter Turnverein zusammen, um Bewegung und damit einhergehend Gesundheit bei den Kita-Kindern zu fördern.

Wer körperlich aktiv ist, hat auch Lust, geistig aktiv zu sein

Bestandteil der Kooperation sind nicht nur gemeinsame Aktionen, sondern auch Weiter- und Fortbildungen für das Kita-Personal. „Die bringen ein großes Know-How mit“, lobt Spilut die Übungsleiter und Helfer des LTV, die auch am Donnerstag die Erzieherinnen und Erzieher aktiv unterstützen.

Das Schwingen in den Ringen war sehr beliebt – auch bei Karlo.
Das Schwingen in den Ringen war sehr beliebt – auch bei Karlo. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

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Der Aktionstag sei eine gute Gelegenheit, dem Bewegungsdrang der Kinder entgegenzukommen und ihnen wieder ein Stück mehr Gemeinschaft zu geben, sagt die Kita-Leiterin: „Wenn man in Bewegung und körperlich aktiv ist, hat man auch Lust, geistig aktiv zu sein.“

Die in der Halle aufgebauten Übungen decken spielerisch alle Bereiche des Bewegungsapparates ab. Springen, Kraft, Balance, Schnelligkeit – in ihrem eigenen Tempo können die Kinder sich ausprobieren. Für jede durchlaufene Station gibt es einen Stempel auf die Laufkarte und am Ende eine Siegerurkunde und ein kleines Geschenk. Weil so viel Spiel und Sport hungrig und durstig machen, wartet auf die kleinen Sportlerinnen und Sportler in ihren selbst gewählten Pausen ein gesundes Snack-Buffet mit Gemüse und Obst.

Problem mit der Hallenkapazität

Bewegung ist fester Bestandteil des Kita-Alltags, deshalb gehören auch die Einheiten in einer Turnhalle zum gewohnten Tagesprogramm für die Kinder – zumindest aktuell. Aber Heike Spilut blickt mit Sorge ins nächste Jahr. Früher konnten die Tausendfüßler-Kinder direkt nebenan den Bewegungsraum des Berufskollegs des Kreises nutzen. Dieser sei aber schon längere Zeit gesperrt und nicht nutzbar, so Spilut. Derzeit dürfen die Kita-Kinder viermal in der Woche für jeweils anderthalb Stunden in den Gymnastikraum des Forster-Gymnasiums. „Aber ab Januar steht da ein Fragezeichen“, sagt Spilut.

„Wir haben ein Problem mit der Hallenkapazität“, sagt auch LTV-Geschäftsführerin Ulrike Plitt. So nutze zum Beispiel auch das Berufskolleg die Sporthalle am Schulzentrum. Und bislang hätten die Schulen ein Vorrecht bei der Nutzung. „Aber der Begriff Bewegungskindergarten impliziert ja, dass mehr Bewegung stattfinden soll.“ Deshalb müsse im Interesse der Kinder dringend eine Lösung gefunden werden, so Plitt.