Moers. Weltweit explodieren die Energiepreise. Auch der Moerser Versorger Enni kämpft mit steigenden Bezugspreisen – und reagiert zum Jahreswechsel.

Die Preise für Energie gehen weltweit durch die Decke. Auch der Moerser Versorger Enni wird die Preise für Gas und möglicherweise auch für Strom zum Jahreswechsel erhöhen müssen. Ein Preisschock sei jedoch nicht zu erwarten.

Die Hälfte der Kundinnen und Kunden wird zudem zunächst von langfristig laufenden Verträgen profitieren, wie das Unternehmen auf NRZ-Anfrage mitteilt.

Das ist der neue Firmensitz der Enni am Jostenhof.
Das ist der neue Firmensitz der Enni am Jostenhof. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Gas

Beim Gas wird sich die aktuelle Preisentwicklung für rund die Hälfte aller Enni-Kunden im neuen Jahr überhaupt nicht auswirken, wie die Enni mitteilt. Sie hätten sich für Festpreisangebote mit festen Konditionen und langfristigen Laufzeiten teilweise bis einschließlich 2023 entschieden und Preise somit bis zu 36 Monate eingefroren. Für die andere Hälfte der Enni-Kunden mit auslaufenden Fix- oder auch mit Grundversorgungsverträgen wird es zum 1. Januar teurer: Rund 4,50 Euro pro Monat oder 54 Euro im Jahr mehr fallen laut Enni für einen Musterhaushalt mit jährlich 20.000 Kilowattstunden Verbrauch an. Steigende Bezugskosten und die ab Januar weiter steigende gesetzliche CO²-Abgabe wirkten sich aus.

Strom

Wie der Strompreis für Kunden der Enni im neuen Jahr aussieht, ist noch unklar. Der Preis könne erst Mitte November ermittelt werden, wenn Steuern, Abgaben und Umlagen feststehen würden. Sie machen den größten Teil des Strompreises aus. Klar ist laut Enni aber: Auch beim Strom ist der Bezugspreis deutlich gestiegen, jedoch werde es durch die erwartete deutliche Senkung der gesetzlichen EEG-Abgabe aber auch hier zu keinem Preisschock kommen. Zudem hätten sich auch beim Strom rund die Hälfte aller Enni-Kunden teilweise bis 2023 von Preisanstiegen abgekoppelt.

Verträge

Laufende Verträge werden von der Enni eingehalten. Enni habe den Bedarf bereits eingedeckt und profitiere auch hier von der Strategie, Einkäufe über einen längeren Zeitraum zu strecken. Enni: „Das sieht bei anderen, vor allem Billig-Anbietern offensichtlich anders aus. Hier spricht die Branche bereits von drohenden Insolvenzen.“

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Frau/Herr Mustermann

Um die Preise der Anbieter besser vergleichen zu können, hat die Branche in der Grundversorgung Musterkunden definiert. Nach Enni-Angaben zahlt der „Musterkunde Strom“ mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden aktuell jährlich 922 Euro, der „Musterkunde Gas“ mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden aktuell jährlich 1253 Euro.

Die Entwicklung

Das sagt ein Enni-Sprecher über die allgemeine Entwicklung: „Die Branche verzeichnet bundesweit seit Jahresbeginn große Preissprünge an den Strom- und Gasbörsen. Vor allem beim Gas sind die Beschaffungskosten mit einem Plus von mehr als 300 Prozent seit Januar förmlich explodiert.“ Bei der Enni rechnet man auch künftig mit weiter steigenden Energiepreisen.