Kamp-Lintfort. Bei der ersten Nacht der Jugendkultur drehte sich in Kamp-Lintfort alles rund um Manga und Anime. Mit dabei: diverse außergewöhnliche Kostüme.

Vorsichtig hält Meris den Heißluftföhn über das thermoplastische Material, das ein bisschen wie Pappe aussieht. Durch die Hitze verformt es sich und lässt sich zu einer runden Kugel, dann zu einer langen Rolle formen. „Willst du die eine Seite noch spitzer zulaufen lassen?“, fragt Miriam Jurkait. „Das ist ja typisch für einen Zauberstab.“ Bei ihr und ihrer Cousine Jacky Mückl von „Craftingspace“ konnten die Besucher der ersten Nachtfrequenz im Kamp-Lintforter Schirrhof Zauberstäbe wie aus den Harry-Potter-Filmen basteln.

„Wir sind echt überrascht, wie viel hier los ist“, so Mückl. Der Andrang war groß, Leerlauf gab es an der Zauberstab-Station eigentlich nie. „Wir sind sehr stolz, bei der Nachtfrequenz dabei zu sein. Kamp-Lintfort ist die einzige der rund 100 teilnehmenden Städte, die so ein großes Event organisiert hat“, sagt Insa Stürmer vom Jugendamt.

Viele Angebote für Fans von Manga, Anime und Cosplay

Im Mittelpunkt stand die japanische Jugendkultur rund um Manga, Anime, Cosplay und Co. Das weckte das Interesse vieler Kinder und Jugendlicher in Kamp-Lintfort. Schon kurz nach der Eröffnung war das Gelände am Schirrhof gut besucht. „Ich dachte, es wäre langweilig, aber die Aktionen sind richtig cool“, stellte der zwölfjährige Meris fest. Besonders der Escape-Room habe ihm und seinen Freunden großen Spaß gemacht. Das Rätsel haben sie schnell geknackt.

Thomas Panzer ist einer der Künstler, die bei im Schirrhof ihre Werke präsentiert und verschiedene Workshops gegeben haben.
Thomas Panzer ist einer der Künstler, die bei im Schirrhof ihre Werke präsentiert und verschiedene Workshops gegeben haben. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Im ehemaligen Pferdestall hatten die Aussteller und sechs Künstlerinnen ihre Stände aufgebaut. Wer noch nicht genug Cosplay-Accessoires hatte, der wurde hier fündig. Bei Alexandra Völker konnten die Kinder und Jugendlichen kreativ werden: Sie zeigte, wie man typische Mangas malt. Mit einer Schablone oder aus freier Hand wurde eine Katze mit großen Augen und Hut gezeichnet.

Auch der gute Zweck kam am Samstag nicht zu kurz: Der Tombola-Erlös des Vereins „Imperathomas“ ging an die deutsche Kinderkrebshilfe. Gewinnen konnten die Besucherinnen und Besucher Figuren, Masken und Accessoires. „Es läuft richtig gut. Wir hatten lange nicht mehr so viel Spaß“, betonte der erste Vorsitzende, Thomas Dommerdich. Die Vereinsmitglieder schlüpften sogar in ihre an Star Wars angelehnten Kostüme. Walking Acts waren ebenfalls auf dem Gelände unterwegs: So traf ein Stormtrooper auf die Ghostbusters und Elfen.

Viele Kinder und Jugendliche kamen ebenfalls kostümiert, hatten bunte Perücken auf oder waren geschminkt. Für einige von ihnen hat sich das richtig gelohnt: Am Abend wurden die schönsten, kreativsten und originalgetreusten Verkleidungen von einer Jury mit Cosplay-Paketen und Fotoshootings prämiert.