Neukirchen-Vluyn. Das Landesunternehmen NRW.Urban übernimmt die Entwicklung und Vermarktung des Neukirchener Rings. Ministerin Scharrenbach besiegelte das Projekt.

Per Vertragsschluss hat sich die Stadt Neukirchen-Vluyn am Mittwoch umfassende Hilfe vom Land für die Erschließung und Vermarktung des Neukirchener Rings gesichert. Bauministerin Ina Scharrenbach war extra aus Düsseldorf angereist, um gemeinsam mit Bürgermeister Ralf Köpke die Verträge zu unterzeichnen. Demnach übernimmt das landeseigene Unternehmen NRW.Urban die komplette Planung, Erschließung und anschließende Vermarktung des rund 3,5 Hektar großen Geländes. 175 Wohneinheiten sollen dort entstehen, mindestens 30 Prozent davon öffentlich gefördert.

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Die Fläche gehört zu 80 Prozent der Stadt. Für die restlichen 20 Prozent befinde man sich in Gesprächen, sagte der Technische Beigeordnete, Ulrich Geilmann, gestern. NRW.Urban übernimmt die Planung der Fläche, erschließt die Grundstücke, baut Straßen und Kanäle und kümmert sich anschließend um die Vermarktung der einzelnen Bauflächen.

Es soll schnell gehen

Die Finanzierung läuft über eine Bürgschaft und kann außerhalb des kommunalen Haushalts laufen. Am Ende kann die Stadt unter anderem über Überschüsse aus der Vermarktung profitieren. Wie hoch die Bürgschaft ist, wollte Geilmann gestern nicht beziffern, die Bauministerin kalkulierte den Planungsbedarf allerdings bereits mit drei Millionen Euro ein.

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Schnell soll es gehen. Bereits im kommenden Jahr soll der Bebauungsplan fertiggestellt und 2023 mit der Erschließung der Fläche begonnen werden, die bereits 2024 in die Vermarktung gehen soll. In der Hinsicht habe die Stadt bereits gute Vorarbeit geleistet, sagt NRW.Urban-Geschäftsführer Ludger Kloidt. Lärmschutz-, Boden- und Artenschutzgutachten sind demnach noch auf dem Weg, um das ökologische Gutachten sowie ein Erschließungsgutachten und den städtebaulichen Entwurf kümmert sich NRW.Urban, in enger Abstimmung mit Stadt und Rat, dem schließlich sämtliche Planungen für das Projekt zur Abstimmung vorgelegt werden müssen. Dazu wird eine Arbeitsgruppe der Stadt laut Ulrich Geilmann in regelmäßigem Austausch mit NRW.Urban stehen

Großer Bedarf an bezahlbarem Wohnraum

Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und Grüne, die zur Vertragsunterzeichnung eingeladen waren, zeigten zufriedene Gesichter. CDU-Fraktionschef Markus Nacke verband mit dem Vertrag auch die Hoffnung, dass sämtliche politischen Kräfte bei der Verwirklichung des Projektes an einem Strang ziehen. Der Beschluss für eine Bewerbung für das NRW.Urban-Programm war am Ende einstimmig getroffen worden.

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SPD-Fraktionschefin Elke Buttkereit und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Karin Fetzer, stellten vor allem den großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum heraus. So werde Platz geschaffen, damit es am Ende in Neukirchen-Vluyn nicht nur „Angebote für Professoren und Doktoren“ gebe, sagte Buttkereit zugespitzt.

Bürgermeister Ralf Köpke nannte die Vertragsunterzeichnung mit NRW.Urban eine „Vision, aus der Realität wird“. Die Nachfrage nach Grundstücken in der Stadt seien enorm, so Köpke weiter. Die Ministerin schlug die Brücke zur Flucht vor allem jüngerer Familien aus den Städten, die in ländlichen Gebieten ein besseres Umfeld für ihr Kinder sehen. Insofern, so Scharrenbach, sei dies „auch ein Vertrauensvorschuss“, den die ländlichen Städte zurückgeben müssten.