Neukirchen-Vluyn. Der Stadtentwicklungsausschuss hat dafür gestimmt. Ina-Seidel- und alle Weddigen-Straßen, -Plätze und -Alleen sollen zunächst Schilder bekommen.
Der Stadtentwicklungsausschuss in Neukirchen-Vluyn hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch für die Umbenennung des Hindenburgplatzes ausgesprochen. Darüber hinaus sollen die Ina-Seidel-Straße sowie Weddigenplatz, Weddigenallee und Weddigenstraße mit Indexschildern ausgestattet werden und so auf die Rollen der Namensgeber in der NS-Zeit hinweisen. Nach sechs Monaten sollen die Anwohnerinnen und Anwohner dieser Straßen nach ihrem Willen zur Umbenennung befragt werden.
Die Beschlüsse fassten die Mitglieder auf Grundlage eines gemeinsamen Antrages von SPD und Grünen, denen der Vorschlag der Verwaltung, lediglich Indexschilder anzubringen, nicht weit genug ging. Die Umbenennung des Hindenburgplatzes könne sofort auf den Weg gebracht werden, da sich der Platz ohnehin in der Umplanung befinde und außerdem lediglich zwei Haushalte und vier Anwohnerinnen und Anwohner betroffen seien, die Kosten sich somit in Grenzen hielten, argumentierten die beiden Fraktionen. Die Stadt soll nun geeignete Straßennamen zusammenstellen.
Bei der Ina-Seidel-Straße sowie bei Weddigenstraße, -Platz und -Allee sollen die Indexschilder zunächst ein Bewusstsein bei Bürgerinnen und Bürgern darüber schaffen, welchen historischen Hintergrund Seidel und Weddigen hatten. Ein halbes Jahr später soll die Anwohnerschaft der Straßen gefragt werden, ob sie eine Umbenennung wünscht und in dem Fall auch an der Namensfindung beteiligt werden. Der beschlossene Vorschlag der beiden Fraktionen kam damit dem Antrag einer Bürgerin am nächsten, der den Umbenennungsprozess im vergangenen Jahr erst angestoßen hatte und im Laufe dieses Jahres um einen weiteren Bürgerantrag ergänzt wurde.
Nach sechs Monaten befragt
In der Bürgerfragestunde der Sitzung legte die Bürgerin ihre Argumente für eine Umbenennung der Plätze und Straßen erneut dar und fragte die Fraktionen nach ihrem Willen. SPD und Grüne allerdings wollten, abgesehen vom Hindenburgplatz, die Bürgerschaft beteiligen und woben während der Sitzung die Variante der Indexschilder mit anschließender Abfrage nach sechs Monaten ein. Damit ließen sie bewusst die Option auf eine Umbenennung der Straßen bestehen. Was Jörn Heintel von den Grünen bekräftigte: „Wir finden in der Tat, dass die Beibehaltung der Namen nicht akzeptabel ist.“
Die Kosten für die Hinweisschilder bezifferte der Technische Beigeordnete, Ulrich Geilmann, auf „mindestens 200 Euro pro Schild“, die Lieferzeit liege bei ein bis zwei Monaten. Damit sei das Ganze „relativ zügig umsetzbar“.
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Einstimmig einigten sich die Ausschussmitglieder anschließend auf das Vorgehen bei den Indexschildern. Die Umbenennung des Hindenburgplatzes brachten sie indes mehrheitlich mit den Gegenstimmen der CDU auf den Weg, die eine zu kurze Beratungszeit für den kurzfristig eingereichten SPD- und Grünen-Antrag monierten, um sich eine abschließende Meinung dazu zu bilden.
Bei der Abstimmung zur anschließenden Bürgerbefragung enthielten sich die Christdemokraten.