Ein Entwurf sieht weitere Kiesgebiete am Niederrhein vor. Das macht nicht nur Kamp-Lintforts Bürgermeister Landscheidt sauer, meint Karen Kliem.

Bürgermeister Christoph Landscheidt ist so richtig sauer. Zu recht. Hat er doch mit Rossenray ein Mahnmal vor der Haustür, was die Verlässlichkeit der Kiesindustrie angeht. Statt schöne Wanderwege um einen See nutzen zu können, blicken die Kamp-Lintforter immer noch auf einen Zaun. Vertrauensbildende Maßnahmen seitens der Kiesunternehmen sehen anders aus. Auch die Tatsache, dass diese einen Bedarf anmelden können, ohne dass wirklich transparent ist, worauf das basiert, schürt kaum Wohlwollen. Wenn ein Sprecher von Kiesunternehmen im WDR-Interview beim Thema Baggerlöcher nicht nur über Freizeitmöglichkeiten spricht, sondern ausgerechnet in diesen Zeiten das Wort „Hochwasserschutz“ in den Mund nimmt, darf man das getrost geschmacklos nennen. So wird das nix, liebe Kiesunternehmer, auch wenn jeder weiß, dass es zum Wohnungsbau Sand und Kies braucht. Verständlich, wenn jetzt alle Initiativen und Städte gemeinsam zum Sturm blasen.