Moers. Boo ist völlig abgemagert im Moerser Tierheim abgegeben worden. Für das weitere Vorgehen sind Ergebnisse einer Darmuntersuchung entscheidend.

Das Schicksal der zwölfjährigen Hündin Boo bleibt weiterhin ungeklärt. Eine für den Montag geplante Endoskopie konnte nicht durchgeführt werden. „Ihr Darm ließ sich nicht zufriedenstellend auf die Untersuchung vorbereiten“, teilte das Moerser Tierheim am Nachmittag auf seiner Facebookseite mit.

Die Hündin, eine Mischung aus englischer und französischer Bulldogge, war am Freitag völlig abgemagert mit einem Gewicht von nur noch 14 Kilogramm im Tierheim abgegeben worden.

Von dort wurde die Hündin umgehend in eine Tierklinik gebracht. Der Fall hatte sowohl die Mitarbeitenden im Tierheim sehr aufgewühlt wie auch für eine breite Erschütterung von Userinnen und Usern auf der Social-Media-Plattform Facebook gesorgt.

Erste Spenden sind eingegangen

Wie die Leiterin des Tierheims, Nicola Kreuzmann, auf NRZ-Nachfrage bedeutete, steht und fällt alles mit der besagten Darmuntersuchung. Ein Problem dabei: Boo ist auch nicht mehr die jüngste. Kreuzmann: „Der Körper hat ohnehin viel zu kämpfen.“ Die Leiterin des Tierheims zeigte sich angesichts der enormen Anteilnahme auf den Onlinekanälen sehr beeindruckt von der Welle der Hilfsbereitschaft. „Es ist Wahnsinn“, sagte sie. Es seien auch bereits Spenden für die Untersuchungen eingegangen.

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Kommentare, dass es Hunden in anderen Ländern schlechter ginge, kontert Nicola Kreuzmann: „Wir haben das auch mitten in Deutschland.“ Angesichts des aktuellen traurigen Falles appelliert die Tierheim-Leiterin noch einmal, sich genau zu überlegen, welche Folgen es hat, sich einen Hund oder eine Hündin zuzulegen. „Ein Arztbesuch gehört womöglich dazu“, sagt sie. Das Zulegen eines Hundes sei mit Kosten verbunden. Die Behandlung in einer Tierklinik ist nicht preiswert. Kreuzmann betont: „Die Verantwortung fängt bei der Anschaffung an.“

Es gibt keinen Platz für „Corona-Hunde“

In diesem Zusammenhang mag auch die Abgabeflut von Tieren in der gerade anlaufenden Sommerferienzeit gesehen werden. Sie habe schon früh gesehen, dass eine solche Welle auf die Tierheime zurollen werde, sagt Kreuzmann. So hätten sich gerade im vergangenen Jahr etliche Menschen einen Hund gekauft, den sie nun allerdings nicht mit in den Urlaub nehmen könnten, und folglich nach einer Möglichkeit der Beherbergung suchen. Das Moerser Tierheim habe dafür jedoch keine Kapazitäten mehr.

Zurück zu Boo: Die wichtige Darmuntersuchung wurde nach Angaben des Tierheims auf Dienstag verschoben.