Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Die weiterführenden Schulen in Moers und Umland verfolgen bei Abschlussfeiern unterschiedliche Konzepte. Größer wird es beim Gymnasium Rheinkamp.

Die stetig sinkenden Inzidenzwerte im Kreis vergrößern die Freiheiten in vielen Bereichen. Auch die weiterführenden Schulen haben bei der Organisation ihrer Abschlussfeiern mit Zeugnisvergabe für die Abitur- und Zehnerklassen mehr Spielräume – die sie höchst unterschiedlich nutzen. „So festlich und feierlich wie möglich“ soll es zum Beispiel im Gymnasium in den Filder Benden bereits am kommenden Samstag, 19. Juni, für die rund 100 Abiturientinnen und Abiturienten werden, unter anderem soll eine Bühne auf dem großen Schulhof aufgebaut werden.

Auch das Grafschafter Gymnasium weicht für die Zeugnisvergabe wie bereits im vergangenen Jahr auf den Schulhof aus. In Schachbrettformation werden die rund 80 Abiturientinnen und Abiturienten aufgestellt, bevor sie dort ihre Zeugnisse entgegennehmen.

Beim Gymnasium Rheinkamp hat man sich dagegen für einen größeren Rahmen entschieden: Die Abiturstufe feiert am Samstag, 26. Juni, mit insgesamt rund 350 Teilnehmern in einer Party-Location in Mülheim, selbstverständlich unter sämtlichen Coronavorgaben, sagt Schulleiter Dirk Mennekes. Zunächst gebe es den formalen Teil, danach werde gefeiert. Mit dem Veranstalter sei man deshalb in ständigem Kontakt.

An der Hermann-Runge-Gesamtschule setzt man indes auf das bewährte Konzept aus dem vergangenen Jahr und teilt die Zeugnisvergabe für die Jahrgangsstufe 10 nach Klassen und für den Abiturjahrgang nach Leistungskursen auf. Am 24. Juni sind die 10er und am 25. Juni der Abi-Jahrgang an der Reihe. Ein abgespecktes Programm kündigt auch der Schulleiter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, Rolf Grüter, an. Dort findet die Zeugnisvergabe am 25. Juni im Beisein der Eltern und Lehrkräfte in der Aula statt. Danach gebe es noch einen Sektempfang im Freien. Darüber hinaus sei nichts geplant.

Viele Schulen bleiben für die Abiturfeiern bei den Konzepten aus dem vergangenen Jahr

In der Unesco-Gesamtschule in Kamp-Lintfort setzt man ebenfalls auf eine gestaffelte Zeugnisvergabe. So werde der Abi-Jahrgang gedrittelt und im Foyer nacheinander verabschiedet. So sei es schon länger geplant und werde auch nicht mehr geändert, sagt die stellvertretende Leiterin der Gesamtschule, Helga Dylla. „Wir schmeißen jetzt nicht mehr alles um“, sagt Dylla angesichts der kurzfristigen Freigabe für Abschlussfeiern durch das NRW-Schulministerium.

Beim Julius-Stursberg-Gymnasium in Neukirchen-Vluyn befindet man sich unterdessen noch in der Planung. Für die Zeugnisvergabe habe man das Viva Event gemietet, sagt Schulleiterin Dr. Susanne Marten-Cleef. Eine Party, wenn auch in abgespeckter Form, könne es dort aber nicht geben. Ähnlich sieht es beim Georg-Forster-Gymnasium in Kamp-Lintfort aus. Man habe zwar die Stadthalle gemietet, in der der gesamte Abiturjahrgang mit jeweils zwei Begleitpersonen am 1. Juli verabschiedet werden könne, sagt Schulleiter Alexander Winzen. Über die üblichen Musik-, Rede- und Filmbeitrage hinaus werde es aber kein geselliges Beisammensein mehr geben. Zwar hätten die Schülerinnen und Schüler angefragt, inwieweit eine Feier nach dem offiziellen Teil noch möglich wäre, „Die Stadt hat aber schon abgewunken.“

Wie groß die Bereitschaft in den Abiturjahrgängen generell ist, jetzt kurzfristig eine kleinere Party auf die Beine zu stellen, ist indes fraglich. Auf die Zeugnisvergabe freue man sich, sagt etwa Daria Klanten, Schülersprecherin und Abiturientin an der Unesco-Gesamtschule in Kamp-Lintfort. „Aber Party? Da haben wir keine Kraft mehr zu.“

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