Kamp-Lintfort. Nach der Absage im letzten Jahr geht das Kammermusikfest Kloster Kamp wieder an den Start. Coronabedingt etwas kleiner, dafür mit neuen Impulsen.
„Es ist toll, dass es wieder losgeht, das ist eine unheimliche Befreiung.“ Alexander Hülshoff, gemeinsam mit seiner Frau Katharina Apel künstlerischer Leiter des Kammermusikfestes Kloster Kamp, ist die Freude über die vom 18. bis 25. Juli geplante 17. Ausgabe des Festivals anzusehen. Zwar fällt das Musikfest coronabedingt in diesem Jahr kleiner aus als sonst – weniger Konzerte, weniger Konzertorte und auch weniger Musiker – dafür aber ist die Zeit der Stille vorbei.
Absage im letzten Jahr tat sehr weh
Die Absage des Kammermusikfestes ausgerechnet im Jahr der Landesgartenschau mit einem ursprünglich auf diesen Höhepunkt zugeschnittenen Programm habe sehr weh getan, erinnert Hülshoff an das vergangene Jahr. Sollten sich wegen der Coronapandemie bis zum Startschuss die aktuell gültigen Regelungen und Auflagen ändern, werde man dieses Mal aber nicht mehr komplett absagen. „Wir haben einen Plan B, wir wollen auf jeden Fall Präsenz zeigen.“
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Dafür werden erstmals alle Konzerte und wenn nötig auch Teile der Probenarbeit gefilmt. Einfach da weitermachen, wo man vor zwei Jahren aufgehört hat, war keine Option für die künstlerischen Leiter. „Es wird kein Neustart, aber ein Wiederanfang mit neuen Impulsen sein“, so Hülshoff. So stehen in diesem Jahr vor allem Werke, die zum Kernrepertoire der Kammermusik zählen – Meisterwerke der Romantik – auf dem Programm.
Konzertorte auch nach Größe ausgewählt
Angesetzt sind sechs Konzerte an drei Spielorten, darunter erstmals der Pferdestall im Schirrhof. Bei der Wahl und Anzahl der Spielorte habe Corona eine entscheidende Rolle gespielt, sagt Koordinatorin Jeannette von der Leyen. Die Stadthalle in Kamp-Lintfort, die alte Sortierhalle von Schloss Bloemersheim und der Schirrhof wurden auch unter dem Aspekt der Größe ausgewählt, weil sie voraussichtlich im Schachbrettmuster und nur zur Hälfte besetzt werden können.
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Die neun konzertierenden Musiker leben derzeit ausschließlich in Deutschland. Ob es Konzertpausen und ein gastronomisches Angebot geben wird, steht noch nicht fest. Die sehr beliebten, kostenlosen öffentlichen Proben sollen in diesem Jahr nur im Pferdestall im Schirrhof stattfinden, die Anzahl der Zuhörer wird dort voraussichtlich begrenzt sein.
Sechs Konzerte an drei Spielorten
Los geht es am Donnerstag, 22. Juli, 20 Uhr, mit Kammermusik von Mendelssohn-Bartholdy und Johannes Brahms in der Stadthalle. Am gleichen Ort sind dann am Freitag, 23. Juli, ebenfalls ab 20 Uhr, die Sonate d-Moll für Klavier und Violine von Brahms und ein Quintett von Antonín Dvorák zu erleben. Am Samstag, 24. Juli, ziehen die Musiker für zwei programmgleiche Konzerte (17 und 20 Uhr) in den Schirrhof um. Dort spielen sie ein Quintett von Mendelssohn-Bartholdy und ein Sextett des Komponisten Erich Wolfgang Korngold. Zum Abschluss geht es am Sonntag, 25. Juli, nach Neukirchen-Vluyn zum Schloss Bloemersheim. Dort werden um 11 und 17 Uhr ebenfalls noch einmal zwei gleiche Konzerte gespielt – mit Werken von Dvorák und Schumann.
INFO:
Der Eintritt für die Konzerte kostet jeweils 26 Euro. Zu kaufen sind die Tickets ab dem 17. Juni im Schuhhaus Dismer in Moers, 02841/23170; im Zentrum Kloster Kamp in Kamp-Lintfort, 02842/927540 oder über die Homepage des Kammermusikfestes www.kammermusikfest-klosterkamp.de
Trotz schwieriger Zeiten sind auch die Sponsoren dem Kammermusikfest treu geblieben. Zu den Unterstützern zählen die Stadtwerke Kamp-Lintfort, Wellings Parkhotel und die Volksbank am Niederrhein. Der Dank der Initiatoren geht auch an den Förderverein Grancino und die Stadt Kamp-Lintfort.