Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort ist unter anderem „Neues Wohnen im Niersenbruch“ geplant. In einer digitalen Bürgerversammlung gab es dazu einige Bitten.

Der Zechenpark oder das Rathausquartier, in dem fast alle Baufelder veräußert sind, sind zwei der vielen Beispiele für Kamp-Lintforts Wachstum. Um den Bedarf an Wohnraum zu decken, hat Kamp-Lintfort weitere Wohnprojekte geplant. Zwei davon wurden am Dienstagabend im Rahmen einer Bürgerinformation unter dem Motto „Neues Wohnen im Niersenbruch“ vorgestellt. Die Stadt und die planenden Akteure sprachen mit den Bürgern erstmalig digital über das Entwicklungskonzept für den Niersenbruch und die geplante Wohn- und Betreuungseinrichtung an der Fasanenstraße.

„Wir wollen die Bürgerideen einbeziehen, denn sie kennen ihr Quartier sehr gut“, sagte der Kamp-Lintforter Bürgermeister Christoph Landscheidt. Die hohe Teilnehmerzahl mit 95 Teilnehmenden zeigte das Interesse am Städtebau. „Dieses Interesse erleben wir auch in Wohnraumfragen. Sehr viele Menschen wollen nach Kamp-Lintfort ziehen“, sagte Landscheidt.

Ein 1500 qm großer Spielplatz ist vorgesehen

Naheliegend sei es gewesen, eine Fläche mit attraktiver Umgebung zu nutzen, wie Planungsamtsleiterin Monika Fraling erklärte: „Bereits 1994 wurde der Niersenbruch im Flächennutzungsplan als attraktive Nutzungsfläche ausgewiesen, weil die Infrastruktur mit Einzelhandel, Grundschule und Supermarkt qualitätszuträglich ist.“ Nun soll aus der 7,4 Hektar großen Fläche zwischen Kranichweg, Saalhoffer Straße, Fasanen- und Wiesenbruchstraße ein Wohngebiet werden.

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Rund 250 Wohneinheiten wollen Stadt und die Grundstückseigentümerin Vivawest bauen. „Der Baumbestand soll bleiben und verschiedene Zielgruppen sollen hier Zuhause sein“, erklärte Fraling. Deshalb sollen dort sowohl Einfamilienhäuser als auch Doppelhaushälften sowie dreigeschossige Mehrfamilienhäuser, geförderter Wohnungsbau und ein 1500 Quadratmeter großer Spielplatz errichtet werden.

Ein Neubaugebiet bedeutet Neuverkehrsaufkommen. Bei 200 Wohneinheiten kämen 600 Einwohner hinzu“, erklärte Verkehrsplaner Thomas Rödel vom Kamp-Lintforter Verkehrs- und Stadtplanungsbüro BVS Rödel & Pachan. Eine Wohngebietsanbindung an die Saalhofer Straße werde zu weniger Verkehr führen. In zwei Jahren soll nach Konzept- und Bauflächenfestlegung der Spatenstich fürs Wohngebiet erfolgen.

Es wird eine Betreuungseinrichtung gebaut

Ein weiteres Thema war die Planung einer Wohn- und Betreuungseinrichtung für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen auf dem Grundstück der evangelischen Kirche an der Fasanenstraße 12. Hier planen die Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ein Wohnhaus mit zwölf Wohnungen mit jeweils 42 Quadratmetern und zwei Wohngruppen mit Appartements, geschütztem Gartenbereich und Dienstzimmern für Betreuungspersonal. „Auf dem sechs Meter hohen, zweigeschossigen Gebäude soll das Flachdach begrünt werden“, erklärte außerdem Armin Nedden, Leiter Bau und Technik bei der Stiftung Bethel. In der kommenden ersten Jahreshälfte soll der Bau starten, um bereits im Jahr 2023 bezugsfertig zu sein.

Im Chat baten Bürger darum, nicht zu dicht zu bauen, den Baumbestand zu wahren und Glasfaser auszubauen, was die Planer versprachen. Die Stadt hat nun drei Planungsbüros mit verschiedenen Wohngebietsentwürfen beauftragt, wovon der Passendste ausgewählt wird.

<< Vorschläge >>

Wer Vorschläge für die Gestaltung des neuen Wohngebiets hat, kann sie dem Planungsamt unter der E-Mail-Adresse Planungsamt@kamp-lintfort.de zukommen lassen.

Über die Homepage der Stadt Kamp-Lintfort werden außerdem ab Freitag, 18. Juni, die Pläne für die Wohn- und Betreuungseinrichtung an der Fasanenstraße öffentlich gemacht.