Neukirchen-Vluyn. Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit im Kreis Wesel haben eine Petition gestartet. Darin werden Forderungen für die Bewältigung der Krise gestellt.
Die Pandemie bleibt bei Kindern und Jugendlichen nicht folgenlos. Kontaktbeschränkungen, Notbetreuung in den Kitas und andere Einschränkungen hinterlassen physische und psychische Spuren. Das spüren die in der Jugendarbeit tätigen Personen. Die Neukirchen-Vluyner Kathrin Reimann und Christian Esser sind ehrenamtlich in der Ferienlagerleitung eingebunden und haben jetzt eine Onlinepetition zur Coronafolgenbewältigung im Kreis Wesel gestartet.
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Vorangegangen war dem ein Gespräch mit 26 Vertreterinnen und Vertretern aus der Jugendarbeit. „Vereine und Einrichtungen für Heranwachsende stehen bereit und möchten an der Bewältigung der Krise aktiv mitarbeiten, benötigen jedoch Hilfe, da die Rahmenbedingungen hierzu in vielen Bereichen nicht ausreichend sind“, erklären die beiden Initiatoren.
„Im Kinder-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter entwickeln sich emotionale, sprachliche, motorische und soziale Kompetenzen, die einen Menschen für sein ganzes Leben prägen und unsere Gesellschaft ausmachen“, heißt es in der Petition. Mit Blick auf die Lage stellten Eltern, Ehrenamtler und Hauptamtliche täglich fest, „wie negativ sich die Einschränkungen physisch und psychisch bei der jungen Generation bemerkbar machen“.
Die Schule steht sonst im Fokus
Im Fokus der Politik scheine das Aufholen schulischer Defizite zu stehen. Hierdurch werde für die Lernenden ein zusätzlicher Leistungsdruck entstehen, dem viele nicht gewachsen sein werden, heißt es weiter. Es sei wichtig, den Heranwachsenden Möglichkeiten zu geben, einen Ausgleich herzustellen. Notwendig dafür seien klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit.
Vor dem Hintergrund fordern die beiden in einem umfangreichen Katalog die Entscheidungsträger des Kreises Wesel sowie der Gemeinden und Städte des Kreises Wesel auf, „dafür Sorge zu tragen, dass- einheitliche, verbindliche und umsetzbare Regelungen getroffen werden.“
Petition fordert mehr psychologische Anlaufstellen
Handelnde Akteure sollten in die Entwicklung der Bedingungen einbezogen werden. Ferner geht es um den Zugang zu kostenlosen Selbsttests und die zeitnahe Immunisierung der in dem Bereich Tätigen. Die Teilnahme an Veranstaltungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen dürfe nicht an den Status „geimpft“ geknüpft werden. Es müsse für Kinder und Jugendliche mehr psychologische Anlaufstellen geben, die für sie unter anderem über altersgerechte Kanäle (Whatsapp/ Instagram) leicht zu erreichen sind. Zudem sollen Projekte gefördert werden, welche Langzeitschäden erfolgreich behandeln. (sovo)
Die Petition ist hier zu finden: www.openpetition.de/petition/online/kinder-jugend-junge-erwachsene-coronafolgenbewaeltigung-im-kreis-wesel