Moers. Die Caritas Wohn- und Werkstätten haben sich erfolgreich fürs Impfen eingesetzt. Dafür gab es jetzt ein bekanntes Kunstwerk als Anerkennung.

Der Kölner Künstler Thomas Baumgärtel hat am Donnerstag die Impfbanane nach Moers gebracht. Das laut Baumgärtel „gesprühte Dankeschön an alle, die sich besonders im Kampf gegen Corona“ engagieren, ist jetzt bei den Caritas Wohn- und Werkstätten (CWWN) an der Gutenbergstraße zu sehen.

Ein Kunstwerk entsteht: Thomas Baumgärtel sprüht die Impfbanane in Moers.
Ein Kunstwerk entsteht: Thomas Baumgärtel sprüht die Impfbanane in Moers. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Die CWWN hatten in den vergangenen Monaten ihre rund 2300 Mitarbeitenden an den Standorten Moers, Duisburg-Rheinhausen und Rheinberg gegen das Coronavirus impfen lassen. Geschäftsführer Wolfram Teschner: „Die Impfquote liegt bei fast 95 Prozent. Wir freuen uns sehr über die Impfbanane, weil wir in unseren Einrichtungen viel mit Symbolen arbeiten.“

Das neue Symbol ist gut zu sehen: Baumgärtel sprühte die Impfbanane am Donnerstag gut sichtbar auf ein Fenster direkt neben dem Eingang des Gebäudes in Moers. Er sagt: „Es melden sich immer mehr Institutionen, die die Impfbanane haben möchten.“ Mit drei Schablonen und sechs Farben trug er das auffällige Kunstwerk auf die Scheibe auf, unterstützt vom Team der CWWN.

Dass Baumgärtel sein mittlerweile bekanntes Symbol (70 Impfbananen in 40 Städten) gegen Corona nach Moers gebracht hat, ist Andrea Emde zu verdanken. Sie ist im Betrieb für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und hatte von der Aktion gehört. „Wir haben uns zusammen mit niedergelassenen Ärzten und den Impfzentren in Wesel und Duisburg für den Schutz unserer Mitarbeitenden eingesetzt, deshalb habe ich ihn einfach angeschrieben.“

Das hat funktioniert: Der in Rheinberg geborene und in Köln lebende Künstler kam am Donnerstag gern nach Moers. Es ist übrigens nicht sein erster Besuch in der Grafenstadt. Seit 35 Jahren malt er Bananen an Orte der bildenden Kunst, und so gibt es auch eine Baumgärtel-Banane am Peschkenhaus in der Stadtmitte.

Viele Künstlerinnen und Künstler wurden von der Coronakrise „ausgebremst“

Die Impfbanane ist nicht die erste Spielart seiner weltweit bekannten Kunst, wie er berichtet: „Es gibt rund 200 Metamorphosen der Banane, sie sind auf Facebook zu sehen.“ Die Idee zur aktuellen Version kam ihm, als er – wie viele Künstlerinnen und Künstler – von der Coronakrise „ausgebremst“ wurde: „Ausstellungen konnten nicht mehr stattfinden, da bin ich zurück zur Street Art gekommen.“

Welche Kraft in dem kleinen Kunstwerk liegt, formuliert Wolfram Teschner so: „Die Impfbanane ist ein gutes Zeichen. Sonst gibt es in der Corona-Pandemie nur Entbehrungen, Leid und Tod, der Künstler dreht das einfach um.“ Thomas Baumgärtel, der Kunst und Psychologie studiert und seinen Zivildienst in der Pflege absolviert hat, sieht das ähnlich: „Kunst ist eine Form, die auch heilen kann.“