Moers. In den Caritas-Werkstätten in Moers wird nun geimpft. Bis Ostern werden so 2000 Menschen mit Behinderung und Mitarbeiter vor Corona geschützt.
Hand in Hand mit den Betreuern zurück in ein Stück Normalität: Bei den Caritas Wohn- und Werkstätten (CWWN) in Moers stehen die Tage im Zeichen der Impfung gegen Corona. „Für die Eingliederungshilfen, zu denen wir zählen, hat die Landesregierung umfassenden Impfschutz für Betreute und Mitarbeiter beschlossen“ , erklärte Geschäftsführer Wolfram Teschner. So erhielt die CWWN große Chargen mit dem amerikanischen Corona-Impfstoff Moderna.
Bereits letzte Woche Montag startete eine Impfaktion in der Werkstatt Rheinhausen. 600 Beschäftigte und Angestellte der Werkstatt, des Ladens W8ZIG, des Familienunterstützenden Dienstes und Integrationshilfen wurden geimpft. Gleiches gilt für Bewohner und Mitarbeiter der Sonsbecker Wohnanlage St. Bernardin, des Rheinhausener Heinrich-Tellen-Hauses, der ambulanten Pflegedienste und des betreuten Wohnens. „Gerade in St. Bernardin war es ein besonderer Moment, denn hier haben wir in unseren wöchentlichen Testungen gesehen, dass es über 70 Infizierte gab, die symptomfrei und trotzdem ansteckend waren“, so Teschner.
Hohe Impfbeteiligung von 95 Prozent
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Der Schritt in eine geschützte, sorgenfreie Zukunft sei für alle emotional gewesen. Angesichts der aktuellen Debatten habe es Verunsicherung gegeben: „Da haben wir bei unseren Bewohnern mit körperlichen und geistigen Behinderungen viel Aufklärungsarbeit geleistet, etwa durch die Erstellung einer Informationsbroschüre in einfach verständlicher Sprache oder durch Filme und Gespräche mit Angehörigen.“ Mit 95 Prozent Impfbeteiligung liegt die Impfbereitschaft bei den CWWN, die während dem Lockdown ihre Arbeit nicht niedergelegt hatte, hoch. Bei den fünf übrigen Prozent liegen laut Teschner vor allem medizinische Gründe vor, die Impfungen nicht möglich machen.
Bei der großen Impfaktion am Freitag war in der Werkstatt an der Gutenbergstraße viel los. Mit regelkonformen Abstand standen Werkstattmitarbeiter und Betreuer, darunter auch Fahrer sowie Klienten des Caritas-Verbandes Moers/Xanten und Förderschüler des Neukirchener Erziehungsvereins an, um geimpft zu werden. „Wir haben unsere Werkstatt in enger Abstimmung mit dem Leiter des Impfzentrums Kreis Wesel temporär zum Impfort umfunktioniert“, sagte Teschner.
Bis Ostern sollen 2000 Menschen gegen Corona geimpft sein
Der Speisesaal wurde ausgeräumt und mit drei Pavillons bestückt. Jeder musste sich registrieren und die Impfberechtigung vorlegen. Ein Hausarzt-Team mit vier Mitarbeitern führte pro Stunde rund 22 Impfungen durch. „Wegen dem Piksen bin ich aufgeregt, aber meine Betreuer sind ja bei mir“, sagte eine junge Frau, die in einer Wohneinrichtung lebt. Als eine der insgesamt 430 geimpften Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren aus der Moerser Werkstatt fügt sie an: „Ich freue mich auf die Feste, wenn alle wieder gesund beisammen sind.“ Bis Ostern sollen 2000 Menschen aus allen sechs Wohnformen, drei Werkstätten und Diensten der CWWN geimpft werden.