Kamp-Lintfort/Am Niederrhein. Lernen, helfen, feiern: Unter diesem Motto soll die Rotary-Jugendorganisation Rotaracts gegründet werden. Unterstützung gibt es nur am Anfang.

Da hat der Rotary Club Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers eine Lücke ausgemacht: „Es gibt in Deutschland 190 Clubs mit 3000 Mitgliedern der Jugendorganisation Rotaracts, aber keinen am linken Niederrhein“, staunt der Rotarier Peter Raendchen selbst. Das soll natürlich so nicht bleiben. Raendchen macht sich also auf die Suche nach jungen engagierten Menschen. Die welche Voraussetzung erfüllen müssen? „Sie sollten zwischen 18 und 30 Jahren alt sein. Das ist alles“, sagt der Rheinberger.

Das stimmt vielleicht nicht so ganz. Denn der Rotarier-Nachwuchs sollte schon Lust haben, sich zu engagieren und regelmäßig zu treffen. „Lernen, helfen, feiern“ nennt Raendchen das Motto aller Rotaract-Clubs. Das Lernen fängt schon damit an, dass sich die Rotaracts organisieren müssen – inklusive der ordentlichen Vereinsgründung mit Wahl des Vorstands, Festlegung des Vereinsbeitrags und allem drum und dran. Und danach geht es daran, zu lernen, wie man Gutes tun kann und andere für eine Idee zu gewinnen. „Management im Sandkasten“, nennt Raendchen das salopp, was durchaus zu ernstzunehmender Unterstützung von Benachteiligten oder Umweltvorhaben werden kann.

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Das könne vor der Haustür sein, aber auch international. Da gebe es zum Beispiel ein Projekt der Duisburger Rotaracts in Venezuela. „Aber wir haben da nichts im Blick. Das ist deren Hoheit.“ Ein harter Kern von 10 bis 12 Leuten sollte es schon sein, stellt sich der Apotheker vor. Der Aktionsradius geht hoch bis Xanten. Und was immer sich der Club vornimmt, finde seine Grenzen nur in der „freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, erklärt der Nachwuchs-Beauftragte.

Starthilfe der Rotarier währt nur kurz

Während die Rotarier den jungen Leuten durchaus anfangs ihre Unterstützung anbieten, so wollen sie sich doch schnellstens wieder rausziehen. Und schon gar nicht in die Wahl eines Vorhabens reinreden, sagt Raendchen, der seine Rolle nur darin sieht, etwas anzustoßen. Neben dem guten Gewissen gäbe es auch einen Mehrwert für die jungen Leute. Durch die gute Vernetzung der „großen“ Rotarier sei es einfacher, interessante Vorträge zu organisieren oder außergewöhnliche Betriebsbesichtigungen.

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„Eine gewisse Absicherung“ sei bei den Rotarieren sicher wünschenswert. Bei der Jugendorganisation, die sich an Azubis, Studierende oder Menschen richtet, die gerade erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, spiele das keine Rolle. Da zähle nur das Engagement und die Lust „über den Tellerrand zu schauen“.

Dann war da noch was Drittes? Genau, feiern. „Clubabende, Grillpartys, Jubiläumsfeiern“ nennt Raendchen. Darüber hinaus gebe es die Möglichkeit, Partnerclubs im Ausland zu treffen und über gemeinsame Aktionen, Freundschaften zu schließen. Sowas nennt man „Gutes tun und Spaß dabei“.

Bei Interesse Kontakt über Peter Raendchen aufnehmen: raendchen@web.de

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Der Rotary Club Kamp-Lintfort/ Grafschaft Moers ist ein sozial und ehrenamtlich tätiger Club. Die Wurzeln liegen im ehemaligen Kreis Moers. Die Mitglieder (derzeit 47 Männer und Frauen) leben und arbeiten zum größten Teil im Einzugsgebiet Kamp-Lintfort, Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Xanten und Umgebung. Unter anderem verleihen die Rotarier jährlich einen Förderpreis für besondere Leistungen im Studium an der Hochschule Rhein-Waal.

„Clubhaus“ ist das Casino am Park in Kamp-Lintfort. Der Rotary-Club hat derzeit 47 weibliche und männliche Mitglieder.