Kamp-Lintfort. Verwaltung möchte Spielflächen zu Bauland machen und bezieht sich auf einen Ratsbeschluss von 2019. Die FDP glaubt, der Beschluss sei veraltet.

Die FDP Kamp-Lintfort macht mobil gegen den von der Stadtverwaltung geplanten und der SPD befürworteten Verkauf von Spielflächen. Das Vorhaben resultiert aus einem vom Rat beschlossenen Spiel- und Bewegungsraumkonzept, wonach es in der Stadt weniger, aber dafür hochwertige Spielplätze geben solle. Zugrunde lag eine Bedarfsanalyse. „Das aus 2018 stammende Gutachten der Verwaltung ist nicht mehr aktuell und gibt nicht die Interessen der Bürgerinnen und Bürger wieder“, behauptet die FDP in einer Pressemitteilung.

Belegt wird das mit der Befragung der Anwohner am Spielplatz „Lange Straße“ durch die Ratsmitglieder Michael Raskopf und Stephan Heuser sowie durch Rückmeldungen auf eine Flugblattaktion.

Gerade eingezogen, dann kommt der Spielplatz weg

Am Beispiel dieses Spielplatzes werde besonders deutlich, dass die Pläne der Verwaltung nicht fundiert seien, heißt es in der Mitteilung weiter. So seien die Neubauten gegenüber vom Platz – auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Hahn – erst im Laufe der letzten Monate entstanden. Eltern und Kinder seien entsetzt, dass nun der Spielplatz weichen soll.

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Stephan Heuser bekundet, dass Spielplätze „wichtige Treffpunkte in der Nachbarschaft, wo Kinder unkompliziert Freunde finden und Eltern sie in guter Gesellschaft wissen“, seien. Es könne nicht sein, dass diese geopfert würden, „um Geld für den Haushalt locker zu machen.“ Michael Raskopf kritisiert die Entfernungen zu den großen Anlagen: „Mit dem Auto zum nächsten Spielplatz zu fahren, ist weder praktikabel noch ökologisch. Außerdem wollen sich die Kinder auch selbstständig treffen und verabreden können – in der Nachbarschaft, nebenan.“

Spielplatz wird „oft und gerne“ besucht

Weiter zitiert die FDP aus an sie gerichtete E-Mails: „Der Spielplatz mag nicht so spektakulär sein wie die Biberburg am Pappelsee oder der schöne Spielplatz am Kalisto. Dennoch können sich meine Kinder hier stundenlang aufhalten. Und nicht nur meine Kinder. Ich erlebe, dass der Spielplatz – auch gerade eben, wo ich diese Mail an Sie schreibe – oft und gerne von Kindern besucht wird“, heißt es dort unter anderem.