Am Niederrhein. Die Zeichen stehen gut, dass die Außengastronomie in Moers und Umgebung am Sonntag öffnen darf. Ein paar Unsicherheiten bleiben, dass es klappt.
Auf diese Nachricht haben am Niederrhein die Wirte und ihre Gäste gehofft. Bleibt der Inzidenzwert im Kreis Wesel auch am Freitag unter dem Schwellenwert von 100, darf die Außengastronomie wieder öffnen. „Das ist gut, wir freuen uns sehr“, sagte am Donnerstag Stipe Madzar, Betreiber des Café Extrablatt und des Grafschafter Wirtshauses in Moers. Madzar und viele seiner Kollegen sind zuversichtlich, dass sie ihre Betriebe binnen kurzer Zeit von Null auf Hundert schalten können. Eine Unsicherheit bleibt.
„Schaffen unsere Lieferanten das bis Sonntag?“ Diese Frage beschäftigt Madzar und sein Team momentan besonders. Lager und Kühlräume sind nach wochenlanger Schließung der Lokale leer, „wir brauchen frische Ware, um unsere Gäste bewirten zu können“, erklärt er, wohl wissend, dass er nicht der einzige ist, der gerade bei den Lieferanten zu ordern versucht.
Alle Mitarbeiter werden täglich getestet
Alles andere, versichert Stipe Madzar, sei machbar. 100 Außenplätze bietet das Extrablatt am Altmarkt, 120 sind es am Grafschafter Wirtshaus am Kastell. Genügend Personal für Küche und Service sei startbereit, obwohl ein Teil der Mitarbeiter zwischenzeitlich Aushilfsjobs angenommen hatte. Madzar lässt seine Leute in Moers in Sachen Corona-Hygienemaßnahmen schulen. So benötigen die Gäste den Nachweis eines negativen Testergebnisses. Die Mitarbeiter selbst werden täglich getestet: „Wir haben genug Tests auf Vorrat.“
Auch bei Dennis Schönke sind die Vorbereitungen für den Neustart seiner Kneipe „Füllort“ an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Neukirchen-Vluyn angelaufen. Noch am Nachmittag hat er neue Stühle für die Terrasse besorgt, wo er im Idealfall 20 Gäste platzieren kann. Mit dem Getränkelieferanten hat er gesprochen, dann ist noch der Metzger an der Reihe, von dem er seine begehrten Frikadellen bezieht. Am Freitag kommt der Zapfanlagenreiniger. Gleichwohl hat Schönke einen Sack voll Fragen: „Darf ich einen Pavillon aufbauen? Kann ich alle Plätze besetzen? Dürfen nur Leute aus einem Hausstand an einen Tisch?“ Das muss bis Sonntag geklärt sein, aber grundsätzlich gilt: „Klar, bin ich froh, dass es wieder los geht.“
Eine gute und eine schlechte Nachricht für das Moers Festival
Auf solche Unübersichtlichkeiten weist auch Sebastiano Fontanella hin. Ob er Gästen auf dem Platz vor dem „Adria“ am Kö in Moers schon am Sonntag Eis servieren kann, weiß er noch nicht. Fontanella will sich die Verordnung ansehen und muss klären, ob er genug Ware bekommt, um Sonntag öffnen zu können: „Wenn wir das alles schaffen, machen wir auf.“
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Eine schlechte und eine gute Nachricht gab es für das Moers Festival in der Pressekonferenz von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: Die Konzerte in der Halle können an Pfingsten zwar stattfinden, aber ohne Publikum. Dagegen werden bis zu 500 Besucher bei den Live-Acts auf dem Rodelberg im Freizeitpark möglich sein. Zeitweilig bangten die Festival-Macher um die Auftritte von mehr als 100 Künstlern aus den Hochinzidenzgebieten Frankreich, Schweden und den Niederlanden. Doch Erleichterung: Sie fallen unter eine Art „generelle Ausnahmeregelung“ die im Kern besagt: Die Musiker kommen nicht als Touristen nach Moers, sondern nur kurz zum Arbeiten. Deshalb dürfen sie einreisen. Sie fallen unter eine generelle Ausnahmeregelung