Moers. Nach Monaten mit schlechten Nachrichten gibt es Hoffnung auf Präsenz-Publikum beim 50. Moers Festival. Alles hängt von einer neuen Verordnung ab.

Über Monate sah es so aus, als wenn das Jubiläum des Moers Festivals eine ziemlich einsame Veranstaltung werden würde. Jetzt, nicht einmal zwei Wochen vor dem Start, gibt es Hoffnung auf Publikum vor Ort.

„Wir halten das für zunehmend wahrscheinlich“, sagte die Geschäftsführerin Helena Lischka am Montag bei einer Pressekonferenz.

Für den Optimismus gibt es zwei Gründe

Grund für den Optimismus sind einerseits die stetig sinkenden 7-Tage-Inzidenzen in der Corona-Pandemie. Auf der anderen Seite will das Land NRW am kommenden Freitag eine neue Corona-Schutzverordnung öffentlich machen, wie Lischka sagte. Damit könnten Veranstaltungen mit Präsenz-Publikum wieder möglich werden.

Lischka: „Wir wären mit dem Moers Festival dann die ersten in NRW. Wenn Lockerungen möglich sind, können wir auf jeden Fall sofort reagieren. Es ist nicht hoffnungslos, wir haben einen kompletten Plan.“ Dazu gehören unter anderem zwei Testzentren an den beiden Bühnen in der Enni-Eventhalle und am Rodelberg. Dazu würden Team, Künstlerinnen und Künstler vor dem Betreten des Festival-Geländes täglich getestet.

Sogar Catering beim Festival wäre möglich

Deshalb blickt das Team um den Künstlerischen Leiter Tim Isfort jetzt gespannt auf die neue Corona-Schutzverordnung. Sollte zum 50. Moers Festival Präsenz-Publikum zugelassen werden, wären zum Beispiel am Spielort Eventhalle „deutlich unter 400 Menschen“ möglich, wie Lischka sagte. Das Gelände um den Rodelberg im Freizeitpark würde komplett umzäunt.

Catering für die Festival-Besucherinnen und -Besucher könnte es sowohl in der Halle wie auch auf dem Rodelberg geben, das so beliebte Festivaldorf vor der Halle werde es aber nicht geben.

Professorin Dr. Helena Lischka ist Geschäftsführerin des Moers Festivals.  
Professorin Dr. Helena Lischka ist Geschäftsführerin des Moers Festivals.   © AGENTUR BERNS

Und wenn die neue Corona-Schutzverordnung nicht das hergibt, was alle Beteiligten sich wünschen, bleibt immer noch der Live-Stream bei Arte. Auf eines wollen die Macher des Moers Festivals aber in keinem Fall verzichten, wie Thorsten Töpp bei der Pressekonferenz sagte: „Es wird eine Live-Diskussion geben. Sie ist als Video-Projekt während des Festivals geplant.“

Und selbst einen virtuellen Treffpunkt hat das Moers Festival eingerichtet. Im Moersland können sich alle Festival-Fans treffen und austauschen. Die Plattform geht auf eine Initiative von Michael Schroer zurück, dessen Firma Software für Maschinen- und Anlagenbau entwickelt.

„Das war eine spannende Zusammenarbeit mit dem Moers Festival“, sagte Schroer am Montag auf der Pressekonferenz. Moersland wird über einen Link von der Startseite des Festivals aus erreichbar sein und reichlich Möglichkeiten bieten, sich um virtuellen Raum zu begegnen und etwas über das Festival zu erfahren. Der Link ist rechtzeitig zum Festival aktiv.

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Zum 50. Moers Festival
gibt es weitere gute Nachrichten. Das Festival ist zusammen mit Festivals in Berlin und Leipzig für den Deutschen Jazzpreis nominiert, der laut Moers-Festival-Geschäftsführerin Helena Lischka in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wird. Die Entscheidung fällt am 3. Juni.

Das Programm hat sich noch einmal geändert, wie Thorsten Töpp vom Festival berichtet. So kommt Sylvie Courvoisier mit anderen musikalischen Partnern. Zu Gast ist mit Fred Frith (Großbritannien) ein Musiker, der schon 1983 hier auftrat. Zugesagt hat auch John Scofield, der als Solist zu hören sein wird.