Moers. Der Moerser Bürgerverein Repelen aktiv muss seine beliebten Veranstaltungen absagen. Aber trotz Corona-Bremse haben die Mitglieder viel zu tun.

Dieses Jahr sind es knapp 40 bunt bepflanzte Blumenampeln, die Traute Olyschläger-Ohlig und ihre Mitstreiter des Vereins „Repelen aktiv“ gerade erst im Ortsteil aufgehängt haben. „Das sind viel mehr als sonst“, freut sich die Vorsitzende. Die Aktiven müssen auch in diesem Corona-Jahr auf manches verzichten, wie beispielsweise auf das Aufstellen des Maibaums oder das Dorffest im August. Trotzdem haben die Mitglieder immer noch alle Hände voll zu tun, was die Verschönerung ihres Stadtteils angeht.

Wolfgang Reith vom Bürgerverein Repelen Aktiv bringt ein Plakat am öffentlichen Bücherschrank an der Lintforter Straße an. Der Schrank wird aus Mitteln von Repelen Aktiv finanziert.
Wolfgang Reith vom Bürgerverein Repelen Aktiv bringt ein Plakat am öffentlichen Bücherschrank an der Lintforter Straße an. Der Schrank wird aus Mitteln von Repelen Aktiv finanziert. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„In diesen tristen Zeiten wollen wir mit buntem Blumenschmuck den Bürgern eine Freude machen“, berichtet Olyschläger. Dass es diesmal statt 22 stolze 38 Ampeln wurden, sei auch den Einzelspenden von Geschäftsleuten zu verdanken. Auch der Verein selbst sowie die Sparkasse am Niederrhein beteiligten sich an den Kosten. Denn viele legen zusammen, wenn es um Projekte geht. Immerhin zählt Repelen aktiv 145 Mitglieder, darunter nicht nur viele Bürger und Geschäftsleute, sondern auch zahlreiche Vereine und Institutionen Repelens sowie die örtlichen Geldinstitute.

Die großen Feste im Dorf abzusagen, sei dem Verein nicht leicht gefallen, räumt Traute Olyschläger ein. „Da kommen wir immer zusammen, man sieht sich, hält ein Schwätzchen, das stärkt die Gemeinschaft“, weiß die gebürtige Repelenerin aus Erfahrung. Aber trotz allem gebe es jede Menge zu tun, etwa die Instandhaltung des Bücherschranks, den Repelen aktiv am Marktplatz aufgestellt hat. „Der kommt sehr gut an. Immer, wenn ich dort nach dem Rechten sehe, sind dort Bürger, um Bücher zu bringen oder welche mitzunehmen“, freut sich Olyschläger über den großen Zuspruch, mit dem der Verein vorab nicht gerechnet hatte.

Viel Zulauf findet in der Coronakrise auch der Barfuß-Pfad im Jungbornpark, den der Verein betreut und instand hält. Der Pfad sei noch geschlossen, man hoffe auf eine Eröffnung am 15. Mai, so Olyschläger. Der Weg durch die Natur habe im ersten Corona-Jahr statt der üblichen 3000 tatsächlich 4500 Besucher angelockt. „Christa Wittfeld vom Felke-Verein führt die Gäste über den Pfad. Letztes Jahr kamen besonders viele auswärtige Gruppen.“ Auch jetzt gebe es viele Anfragen nach Führungen (pro Person 3 Euro). Neustes Projekt auf der To-Do-Liste sind drei Licht-Luft-Hütten, die auf dem Barfuß-Pfad in Zusammenarbeit mit der Stadt entstehen sollen. „Die Besucher schreiten durch sie hindurch. Dr. Wolfgang Reith betreut die Pläne“, erklärt die Vorsitzende. Die Arbeiten dafür sollten bald beginnen.

Überlegung: 450-Euro-Kraft einstellen, die am Markt nach dem Rechten sieht

Freud und Leid bereitet dem Verein die Aktion „Repelen blitzblank“. „Wir kümmern uns ganzjährig um die Sauberkeit im Stadtbild“, sagt Olyschläger. Das klappe im Großen und Ganzen gut. So sei es nun in der Altsiedlung Richtung Kamper Straße auch durch Mithilfe der Wohnungsbaugesellschaft sehr viel sauberer geworden. „Wir haben zudem die Geschäftsleute angesprochen, regelmäßig vor ihren Läden zu fegen.“ Dies sei von allen zugesagt worden. „Dafür bekommen sie fürs Schaufenster einen Aufkleber, der zeigt, dass sie sich an der Aktion beteiligen.“ Sorgen mache der Marktplatz, vor allem in der augenblicklichen „To-Go-Zeit“. „Da werden Kaffee-Pappbecher oder Pizza-Kartons weggeworfen und fliegen dann über den ganzen Platz.“ Tatsächlich überlege man im Verein, ob man eine 450-Euro-Kraft einstelle, die auf dem Marktplatz nach dem Rechten sieht. „Das muss aber finanziell zu stemmen sein.“

Grundsätzlich aber freut sich Traute Olyschläger-Ohlig über die vielfache Unterstützung durch die Bürger Repelens: „Wenn wir jemanden um Hilfe bitten, lässt man uns nicht im Stich“, lobt sie das Engagement der Menschen in dem traditionsreichen Ortsteil.