Moers/Kamp-Lintfort. In Moers und Kamp-Lintfort sind die Krankenhäuser auf die dritte Welle der Corona-Pandemie vorbereitet. Die aktuellen Zahlen im Überblick.
Das NRW-Gesundheitsministerium hat wegen der dritten Pandemie-Welle an die Krankenhäuser appelliert, weitere Kapazitäten für Corona-Patientinnen und Patienten zu schaffen. In den Krankenhäusern in Moers und Kamp-Lintfort ist man vorbereitet, wie eine NRZ-Nachfrage ergab.
Bethanien-Krankenhaus
Im Bethanien-Krankenhaus in Moers waren am Dienstag auf der Intensivstation von 19 Betten 13 belegt, sechs davon mit Corona-Patientinnen und -Patienten. Vier von ihnen wurden invasiv beatmet. Zusätzlich waren auf der Covid-Intensivstation von 33 Betten 24 belegt. Seit Beginn der Pandemie hat noch keine Triagierung vorgenommen werden müssen, was auch auf die „besonderen Strukturen“ zurückzuführen sei. Durch ein Therapiekonzept werde eine Überlastung der Intensivkapazitäten vermieden. So können die Weiterversorgung aller schwer kranken Patienten auch ohne Covid erhalten bleiben.
Bei einer Triage muss entschieden werden, welche schwer kranken Patientinnen und Patienten behandelt werden können und für welche die Kapazitäten nicht ausreichend sind.
St. Josef-Krankenhaus
Im St. Josef waren am Dienstag von 13 Intensivbetten zehn belegt, davon drei mit Coronapatienten. Alle drei werden invasiv beatmet. Zurzeit sei eine individuelle Behandlung jedes schwer erkrankten Patienten gewährleistet, ein bis zwei Intensivbetten würden für mögliche Corona-Patienten frei gehalten. Sollte sich die Coronalage weiter verschärfen, würden aufschiebbare Eingriffe reduziert, um genügend Behandlungskapazität zur Verfügung zu stellen.
Dr. Thomas Ziegenfuß, ärztlicher Direktor und Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin: „Mit einer Impfung können schwere Covid-Verläufe weitgehend vermieden werden. Wir können daher nur an alle appellieren: Lassen Sie sich impfen, wenn Sie dazu die Möglichkeit haben. Dann wird sich die Coronalage auf den Intensivstationen wieder entspannen.“
St. Bernhard-Hospital
Im Kamp-Lintforter St. Bernhard waren am Dienstag von 20 Intensivbetten 14 belegt, davon zwei mit Corona-Patientinnen. Eine wird invasiv beatmet.
Sollte die Zahl der Corona-Patientinnen und Patienten weiter steigen, gebe es eine Notfallreserve von vier Betten. Wird darauf zurückgegriffen, müsste Personal eingesetzt werden, das dann an anderer Stelle fehle, ebenso müssten dann aufschiebbare Eingriffe verschoben werden. Dass die Lage nicht mehr beherrschbar sein könnte, sei nicht absehbar, wie ein Sprecher sagt: „Während der ganzen Pandemie hatten wir ausreichende Aufnahmekapazität für beatmungspflichtige Patienten.“