Kamp-Lintfort. Nach dem Nein des Kartellamtes zur Übernahme des Kamp-Lintforter Real-Marktes durch Edeka gibt es viel Kritik. Nun antwortet die Behörde.

Bürgermeister Christoph Landscheidt und SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider haben jetzt eine Antwort auf ihren Brief an den Präsidenten des Bundeskartellamts erhalten. Darin rechtfertigt er die Entscheidung des Kartellamts, den Realmarkt nicht durch Edeka übernehmen zu lassen, mit der zu groß werdenden Marktmacht des Konzerns in der Region.

Landscheidt und Schneider drängen nun darauf, dass im Sinne der Beschäftigten und der Stadtentwicklung schnellstmöglich eine Lösung für den Standort gefunden wird. „Aufgrund einer bereits herausragenden regionalen Marktpräsenz von Edeka insgesamt und insbesondere im Vollsortiment-Lebensmitteleinzelhandel war zu erwarten, dass der Erwerb des Standortes durch Edeka zu einer erheblichen Behinderung wirksamen Wettbewerbs führe“, schreibt der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.

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„Die von Ihnen angesprochene Eröffnung eines Rewe-Standortes im Stadtgebiet verschiebt das Machtgefüge am Markt nur geringfügig“, begründet Mundt weiter. Da das Einzugsgebiet des Real-Markts relativ weit über das Kamp-Lintforter Stadtgebiet hinausgehe, komme das Bundeskartellamt unter Einbezug von tatsächlichem Nachfrageverhalten und räumlicher Mobilität der Kunden zu dem Schluss, dass ein weiterer Edeka-Standort die Mitbewerber in der Region benachteiligen würde.

Weiter führt der Präsident des Bundeskartellamtes aus: „In einer wettbewerblich geprägten und erfolgreichen Marktwirtschaft sind Wettbewerbsschutz und der Erhalt von Arbeitsplätzen aber auch keine gegenläufigen Ziele, sondern gehen vielmehr Hand in Hand. In der Regel ist eine wettbewerbliche Marktstruktur der beste Schutz für dauerhaft gesicherte Arbeitsplätze, auch wenn dies nicht immer ganz ohne Friktionen und damit verbundene persönliche Schicksale einhergeht.“

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Bürgermeister Christoph Landscheidt und SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider hoffen nun, dass sich diese Einschätzung des Bundeskartellamts bewahrheitet, sodass die Arbeitsplätze der Beschäftigten gesichert werden und die Rettung des Standorts gelingt.