Kamp-Lintfort. Kamp-Lintforts Bürgermeister Landscheidt fordert nach dem Aus für eine Übernahme des Real-Marktes durch Edeka die Sicherung der Arbeitsplätze.

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Im Kamp-Lintforter Real-Markt ist nach der Nachricht von der vom Bundeskartellamt untersagten Übernahme des Marktes durch Edeka (die NRZ berichtete) die Verunsicherung groß: „Wir warten noch auf Informationen. Keiner weiß aktuell, was jetzt wird“, hieß es am Donnerstag dort auf Anfrage dieser Redaktion. „Hauptsache es geht weiter und es findet sich jemand, der den Markt übernimmt“, sagte ein Mitglied der Belegschaft, das namentlich nicht genannt werden will.

Bürgermeister Christoph Landscheidt und der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider reagierten mit Unverständnis auf die Entscheidung des Kartellamtes: „Die Rettung des Standorts und vor allem die Sicherung der Arbeitsplätze der Beschäftigten müssen an erster Stelle stehen. Wir gehen nun davon aus, dass das Bundeskartellamt umgehend Auflagen formuliert, unter denen eine Übernahme im Sinne der Beschäftigten und des Standorts doch noch möglich wird.“

„Mitarbeitende brauchen Gewissheit“

Es dürfe nun nicht um das Ob sondern um das Wie einer Übernahme gehen. „Grundsätzlich befürworten wir selbstverständlich die Sicherstellung des Wettbewerbsschutzes durch das Bundeskartellamt“, so Landscheidt und Schneider: „An dieser Entscheidung hängen jedoch reale Existenzen. Aktuell führen die wettbewerbsrechtlichen Bedenken dazu, dass viele Menschen immer noch nicht wissen, ob und wie es mit ihnen und ihren Familien weitergeht. Die Mitarbeitenden brauchen Gewissheit. In ihrem Sinne muss nun schnellstens eine gute Lösung gefunden werden.“

„Keine marktbeherrschende Stellung“

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Laut Landscheidt habe Edeka in Kamp-Lintfort nicht annähernd eine marktbeherrschende Stellung. Im Gegenteil hätten die wohl abgewogenen Entscheidungen für die Ansiedlung einzelner Lebensmittel-Sortimenter in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass es in der Stadt ein diverses Anbieterfeld gebe.

Aussagekräftige Informationen gab es auf Anfrage auch nicht bei der Real-Pressestelle. Zum aktuellen Zeitpunkt seien Aussagen über weitere Marktabgaben noch nicht möglich, weil unter anderem Gespräche mit Vermietern noch nicht abgeschlossen seien, so ein Sprecher: „Dementsprechend gibt es auch zu unserem Markt in Kamp-Lintfort noch keinen neuen Sachstand. Der Betrieb läuft daher unverändert weiter.“ In jedem Falle liege aber das Hauptaugenmerk aller Verfahrensbeteiligten darauf, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten.