Moers. Tanja Salem ist Mode-Designerin, ihre Entwürfe sind prämiert worden. Am Wochenende steht für das junge Label aus Moers ein großes Ereignis bevor.
In Nähe des Moerser Bahnhofs hat Tanja Salem mit ihrem Team ein Modeatelier eröffnet. Sie ist in Moers groß geworden und ist jetzt, nach dem sehr erfolgreichen Abschluss ihres Modestudiums, zurückgekehrt, um in ihrer Heimat das Start-Up voranzutreiben: CO-DE.
Das junge Slow-Fashion-Label entwirft und produziert drei Kollektionen im Jahr für Damen und Herren, denen farbprächtige Kleidung Freude bringt und denen es auch wichtig ist, unter welchen Umständen das Produkt hergestellt wurde.
Weltweite Präsenz? Das ist mehr als ein Traum
Tanja Salem hat klare Vorstellungen, wie sich ihr Unternehmen von Moers aus entwickeln wird: Mit CO-DE möchte sie in den nächsten zehn Jahren weltweite Präsenz erreichen. Und das ist mehr als ein Traum – denn Tanja konnte sich schon erfolgreich in der Modewelt tummeln und wird am kommenden Samstag ihre Kollektion auf der großen Modemesse in Vancouver (Kanada), diese Saison digital, vorstellen. Hierfür wird das junge Label von dem Moerser Schmuckdesigner Ibrahim Hititi ausgestattet.
Bereits 2019 wurde die Designerin eingeladen, ihre Mode auf der Messe in Kanada zu präsentieren – durch Corona fiel die Modemesse komplett aus – doch diesmal wird es was: Mode aus Moers auf einer der größten Modemessen der Welt. Vancouver ist dafür bekannt, dass hier die besten Nachwuchsdesigner weltweit ein viel beachtetes Forum haben.
Wie kommt es, dass die internationale Modeszene auf das Label aufmerksam wurde? Es gibt mehrere Gründe, erklärt Tanja Salem. Sie studierte an der renommierten, privaten Media Design Hochschule in München. Sie hatte sich zu Studienbeginn um ein Stipendium beworben und es auch erhalten. Tanjas Bachelor-Kollektion wurde ausgezeichnet als die beste ihres Jahrgangs und verschaffte ihr die Nominierung für den renommierten Münchner Modepreis.
Tanja Salem hat schon Erfahrungen in New York gesammelt
Im März 2020 konnte sie dort die Juroren von sich überzeugen. Dazu gehörten das Münchner Luxuslabel Talbot Runhoff, Christiane Arp (Chefredakteurin der deutschen Vogue), Herrenausstatterin Doris Hartwich. Salem belegte den dritten Platz. Sie hat auch international schon Erfahrung mit ganz exklusiver Mode sammeln können. Während ihres Praxissemesters zog es Tanja in die Modemetropole New York, wo sie im Couture-Department beim Modehaus Marchesa intensive Einblicke in die internationale Modeindustrie bekam.
Tanja Salem orientiert sich an einer Kunstrichtung, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit etablierte: dem Expressionismus. Diese Künstler schufen sehr farbenfrohe Bilder, benutzen vor allem die Grundfarben und stellten in den Bildern das Wesentliche dar – im Unterschied zu den Malern, die naturgetreu malten.
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Tanja Salem ist begeistert von dieser Kunstepoche: „Ich bewundere den Mut dieser Künstler, die sich gegen die damalige Gesellschaft auflehnten und den Krieg ablehnten. Sie wollten eine neue Freiheit durch ihre Kunst erreichen. Ich greife das in meiner Mode auf: auffällige Farben, ich experimentiere mit den Oberflächen und unterstreiche die Silhouetten. Meine Schnitte zeichnen vor allem ein Wechselspiel aus körperfernen sowie körpernahen Momenten nach, die die Figur betonen und trotzdem einen lässigen Look ermöglichen.“
Für das junge Label ist es wichtig, dass die Produktion möglichst wenig die Umwelt belastet. Die Stoffe der Kleidungsstücke stammen oft aus Resten der großen Modeproduzenten. Jeder Verbraucher kann über den eingenähten QR-Code verfolgen, woher die Stoffe kommen und wo die Kleidungsstücke produziert wurden – die aktuellen zum Beispiel im Moerser Atelier.
Modelle für die neuen Kollektionen gesucht
Mitunter gibt es aber auch Kleidungsstücke, für die eigens Stoffe hergestellt werden – dies geschieht dann in London nach Vorlagen, die von ihr entworfen werden. Tanja Salem ist in ihrer Heimatstadt Moers wieder gut angekommen, freut sich auf neue Kontakte und würde gerne mit anderen Modegeschäften und Boutiquen in Moers zusammenarbeiten. Schön wäre es auch, findet sie, wenn sie sich mit Modenschauen ins Stadtleben einbringen könnte, sobald das wieder möglich ist.
Aktuell freut sich die junge Designerin vor allem auf die digitale Modemesse in Vancouver: www.vanfashionweek.com. Und: Tanja Salem sucht Modelle für die neuen Kollektionen. Männer und Frauen mit Mindestgröße 1,74 Meter im Alter zwischen 14 und 35 Jahren, die Lust auf kreative Bilder von einem Fotografen haben, auch um ihr eigenes Portfolio zu erweitern; bei Interesse per E-Mail mit Bild und Adresse an: info@co-de.shop.