Kamp-Lintfort. Am 20. April gibt’s das Einjährige zu feiern. Nun ist die Laga in Kamp-Lintfort vorbei. Kalli ist noch ein Star. Und andere Dinge sind geblieben.

Kalli ist immer noch ein Star. Schon wieder hüpft ein Mädchen neben das Maskottchen auf die Bank vor dem Zechenturm und lächelt für ein Foto in die Handykamera. Am 20. April ist es ein Jahr her, dass die Kamp-Lintforter noch vor der verschobenen Öffnung das Gelände der Landesgartenschau für sich erobern konnten. Was ist den Bürgern zwölf Monate später geblieben von dem Großereignis?

„Ganz viel“, sagt Wirtschaftsförderer Andreas Iland, der die Landesgartenschau für die Stadt von Anfang bis Ende begleitet hat. „Mit dem Zechenpark gibt es einen richtig tollen großer Stadtpark für jedermann. Das Kalisto, das Green Fab Lab und das Zentrum für Bergbautradition sind Einrichtungen, die zur Laga geschaffen wurden, aber auf Dauer angelegt sind.

Durch die Anerkennung als Ankerpunkt der Route der Industriekultur erfährt das Areal rund um Schirrhof, Infozentrum und Lehrstollen eine zusätzliche Aufwertung. Auch der neue Radweg am Wandelweg und die Paradiesgärten auf Kamp sind zwei wichtige Errungenschaften aus der Lagazeit. Vor allem ist aber ein großes, positives Wir-Gefühl übrig geblieben.“

Am Zechenturm haben Turmfalken Station bezogen

Löwenzahn erobert sich zwischen den Steinen seinen Platz, auf den Wiesen blühen vereinzelt Narzissen und Hyazinthen. Beide Parkteile werden wieder erblühen, sagt Iland. Auch in vielen Wechselflorbeeten werde es durch Neuansaaten mit ein- und mehrjährigen Wildblumen sowie Kulturpflanzen bald wieder bunt. Kornblume, Klatschmohn, Königs- und Nachtkerzen oder Malven nennt Iland als Beispiele. Gesät werden sollen außerdem verschiedene Mischungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, zum Beispiel Feldblumenmischungen, Schmetterlings- und Wildbienensaum oder Wildackermischung.

Unterhalb der Aussichtsplattform am Zechenturm haben wieder Turmfalken Station bezogen. Auch auf dem Turm soll es demnächst weiter gehen: „Geplant sind offene Führungen am Sonntag sowie Führungen auf Anfrage, die über das Infozentrum buchbar sind. Der genaue Starttermin ist wegen der Pandemie noch unklar. Der Förderturm kann allerdings nur im Rahmen einer begleiteten Führung besucht werden.“

Der Quartiersplatz soll auch zentraler Standort für Veranstaltungen bleiben. Eine feste Bühne soll es dort zwar nicht geben, aber bei Bedarf eine mobile Bühne, die an der Stelle der ehemaligen Stadtwerke-Bühne stehen würde.

Auch die Extraschicht ist geplant

Geplant sind laut Iland in diesem Jahr die Extraschicht und das Zechenparkfest am Wochenende 26./27. Juni. Der Laga-Förderverein will darüber hinaus noch weitere, kleinere Veranstaltungen über das Jahr verteilt ausrichten.

Auf dem Weg in Richtung Spielplatz wartet eine Überraschung: Das Restaurant „Lufre“, das wie alle anderen Gastronomiebetriebe noch nicht öffnen darf, hat seit gut einer Woche in Höhe des Parkplatzes einen Foodtruck aufgebaut und bietet Besuchern Burger, Currywurst-Pommes und Getränke an.

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Wer nutzt den Park eigentlich? Iland: „Ich bin begeistert, wie gut er seit der Öffnung im November von der Bevölkerung angenommen wird. Anziehungspunkt Nummer 1 ist sicher der Spielplatz gewesen, aber auch viele Spaziergänger mit Hund können sich jetzt frei bewegen. Viele sind mit dem Rad im Park unterwegs oder mit Inlinern oder Boards auf der asphaltierten Promenade. Und Kamp-Lintfort hat jetzt ganz tolle Rodelhänge, wie wir seit dem Wintereinbruch Anfang Februar wissen. Ein tolles Naherholungsgebiet mitten in der Stadt.“

Luise (6) aus Krefeld füttert ein Schaf im Tierpark Kalisto.
Luise (6) aus Krefeld füttert ein Schaf im Tierpark Kalisto. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Auch neben dem geöffneten Tierpark Kalisto tut sich was: Die ersten Hochbeete sind aufgebaut – ein neues gemeinsames Urban-Gardening-Projekt des Landesgartenschau-Fördervereins mit dem SCI: Ab Mitte April wollten die Akteure aussäen und vorgezogene Gemüse-Setzlinge pflanzen. Auch auf dem Gelände hinter dem Schirrhof wird sich etwas verändern: Hier soll bekanntlich eine Pumptrack-Anlage gebaut werden. Laut Iland ist Geduld gefragt: „Die Anlage wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 eröffnen.“

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Zurück in Richtung Quartiersplatz und ab auf den Wandelweg. „Was hier bleibt, ist die „grüne Achse“ zwischen Innenstadt und Kamp, die wegen der Trennung von Rad- und Fußweg noch viel mehr Spaziergänger und Radfahrer aufnehmen kann, ohne dass man sich zu sehr in die Quere kommt. Die Lage des attraktiven neuen Wohnmobilstellplatzes am Wandelweg ist top - kurze Wege nach Kamp, kurze Wege zur Innenstadt und zum Zechenpark“, sagt Iland.

Es gibt neue Liegesessel

Wer durch den Alten Garten in Richtung Paradiesgärten spaziert, entdeckt in Höhe des Weinbergs zwei neue Liegesessel. „Die Paradiesgärten sind als neue, nutzbare Grünfläche zum Spazierengehen und Verweilen hinzu gekommen. Ich freue mich, dass wir zwei Liegesessel - Ausstellungsstücke aus dem Zechenpark - jetzt in den Paradiesgärten anbieten können.“

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Im Terrassengarten hat sich wenig verändert. Die Orangerie ist aktuell geschlossen, ab Sommer wird die Galerie Schürmann Ausstellungen anbieten. Veranstaltungen soll es aber auch hier weiter geben. Iland: „Erstmals soll im September mit der „Herbstpartie Kloster Kamp“ eine Gartenmesse stattfinden. Weitere Großveranstaltungen befinden sich aktuell jedoch nicht in Planung.“

Geblieben ist unter dem Dach des Fördervereins außerdem die Gemeinschaft derer, die sich von Beginn an für die Landesgartenschau ins Zeug gelegt haben. Am 17. April gibt es eine große Einsaat-Aktion im Zechenpark, im Herbst sollen die „Kamp-Lintforter Gärten“ öffnen und es steht eine Blumenzwiebelaktion auf dem Plan. „Die Gruppen sind weiter aktiv“, sagt Iland. Und mehr: „Wir freuen uns, mit dem Urban Gardening, einer Boule AG und der „KaLi-summt“ AG bald neue Gruppen zu begrüßen.“