Kamp-Lintfort. Konzerte, Festivals, Ausstellungen und mehr: Frank Reinert und Rainer Henke wollen mit dem „Kulturcamp“ das regionale Kulturangebot bereichern.
Die Idee hat nicht nur Strahlkraft, sondern auch Potenzial: In Kamp-Lintfort geht in den nächsten Wochen das Kulturcamp e.V. an den Start. „Einfach machen“ heißt das Motto, unter dem die Vereinsgründer, der Kamp-Lintforter Fotokünstler und Musiker Frank Reinert und der Moerser Rainer Henke, Geschäftsführer des Bildungsträgers FachWerk, Kulturschaffende genauso wie Kulturinteressierte unter einem Dach zusammenführen wollen und das Kulturleben in der Region mit unterschiedlichen Events reicher machen wollen.
Vor etwa vier Monaten, mitten im Corona-Lockdown, kam den beiden Freunden nach einem Besuch bei einem benachbarten Kunstverein zum ersten Mal die Idee: „Es findet in der Region in Sachen Kultur zwar schon einiges statt, wir möchten aber mit neuen Ideen und Konzepten das Kunst- und Kulturangebot bereichern“, sagt Reinert.
Auch interessant
Dabei seien nach der Landesgartenschau gerade in Kamp-Lintfort so viel geeignete Flächen zu bespielen wie nie zuvor, so der Fotograf und nennt als Beispiele den neuen Veranstaltungsraum im Schirrhof, das Restaurant Lufre im alten Lüftergebäude der ehemaligen Zeche oder Freiflächen im Zechenpark. Dennoch wolle das Kulturcamp seinen Einzugsbereich und den Kreis der Mitwirkenden aber nicht nur auf Kamp-Lintfort beschränken: „Wir sind offen für alle und alles“, sagt Henke, „wir wollen Künstlern und Kunstinteressierten gemeinsam eine Plattform geben.“
Das Kulturcamp soll für alle Sparten offen stehen: Bildende Kunst, Literatur, Musik, Theater – „alle, die sich einbringen wollen, sind herzlich eingeladen“, so Reinert. Viele Künstler „dümpelten“ oft alleine vor sich hin, so seine Beobachtung.
Dabei sei es viel einfacher, im Verein gemeinsam Konzerte, Theateraufführungen oder Ausstellungen zu organisieren. Henke: „Oft hapert es ja einfach an der Umsetzung. Aber wir glauben, dass wir das hinkriegen.“
Helfen soll dem Kulturcamp eine breit aufgestellte Mitgliederstruktur. So zählen zu den ersten Gründungsmitgliedern unter anderem auch Stephanie und Rainer Winkendick, die Betreiber des Kalisto. Beide sind kunstinteressiert und stellen in ihren Räumlichkeiten Kunst aus.
Oder Bettina und Ulrich Klein, die viele eher aus dem Sportsektor kennen dürften. „Jeder hat bei uns seine Erfahrungen, die er mit einbringt“, so Henke. Das werde auch eine Stärke des Vereins sein. Von der ersten Resonanz auf die Idee des Kulturcamps im Freundes- und Künstlerkreis waren die beiden designierten Vorsitzenden jedenfalls überwältigt.
Konkrete Ideen gibt es bereits, konkrete Termine wegen der Unsicherheit durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie bislang noch nicht. Denkbar für einen allerersten Aufschlag seien aber zum Beispiel Jam-Sessions im Schirrhof, sagt Frank Reinert.
Auch interessant
Oder das Event „So klingt Kamp-Lintfort“, ähnlich wie es Sängerin Judy Bailey und ihr Mann Patrick Depuhl 2018 in Alpen in der Landmaschinenhalle realisiert haben – und Reinert es bereits im letzten Jahr für Kamp-Lintfort geplant hatte – bevor Corona die Planungen beendete. Auf dem Plan stehen Konzerte, themenbezogene Events, Ausstellungen oder Lesungen, dieses in Kombination verschiedener Künste und ihren Künstlerinnen und Künstlern. Aktuell ist ein multikulturelles Wochenende in Planung.
Auch interessant
Die beiden Vorsitzenden wollen möglichst schnell Nägel mit Köpfen machen. Sie würden gerne feste Formate an verschiedenen Spielorten etablieren. Etwa ein Musikfestival für Amateurbands, ähnlich wie in den 1980er Jahren das Mamf-Festival in Moers oder später das Moerser Freefall-Festival. „Wir möchten die Kultur in der Region mitgestalten können“, sagt Reinert. Kooperationen mit anderen Vereinen können sich die beiden vorstellen. Eine weitere Bereicherung sei der Beitritt von Hilmar Schulz, Geschäftsführer der „Klanghelden“, als Eventpartner mit eigenem TV-Kanal.
Auch interessant
Aktuell sind die nötigen Papiere für die Vereinsgründung beim Finanzamt, die Homepage ist im Aufbau. Einer der Vereinstreffpunkte ist auch gefunden – die Gastronomie im Kalisto. Jetzt freuen sich die beiden auf neue Mitglieder, Ideen und Vorschläge.
Kontakt: mail@kultur-camp.club oder mail@toneteam.de