Moers. Die Großbaustelle an der Ernst-Holla-Straße kommt voran. Dort entstehen mehr als 100 Wohnungen, der Großteil ist geförderter Wohnungsbau.
Mittlerweile ist es auch von außen gut zu sehen: Die Großbaustelle an der Ernst-Holla-Straße kommt voran. Das frühere Gebäude der Justus-von-Liebig-Schule ist entkernt, die Nebengebäude sind abgerissen. Wo bis vor gut acht Jahren Kinder und Jugendliche die Schulbank drückten, sollen noch in diesem Jahr Mieter ihre Wohnungen beziehen. Dort und in weiteren Neubauten auf dem Areal realisiert Bauherr Philipp Janssen mehr als 100 Wohnungen.
Bauunternehmer Philipp Janssen aus Goch investiert in Hochstraß die stattliche Summe von 20 Millionen Euro. Im Innern des ehemaligen, unter Denkmalschutz stehenden Hauptschulgebäudes erinnert nichts mehr an früher: „Das ist jetzt eine Rohbauhülle“, erklärt Janssen. Nach dem Abschluss der Entkernung kann in Kürze der Innenausbau beginnen. 18 Zwei-Zimmer-Wohnungen mit hohen Decken werden entstehen, jede erhält einen Balkon, Aufzüge werden zu den oberen Etagen des dreigeschossigen, bei seiner Fertigstellung barrierearmen Hauses führen.
Die Coronakrise habe das Tempo auf der Baustelle kaum gebremst, versichert Janssen. Man sei nur ein klein wenig langsamer gewesen: „Bei Arbeiten im Gebäude können coronabedingt nicht so viele Leute auf die Baustelle wie üblich.“ Dennoch rechnet Janssen damit, dass es bei der ursprünglichen Planung bleibt und die Mieter im Oktober oder November in ihre neuen Wohnungen einziehen können.
Der Großteil des Baubestands an der Ernst-Holla-Straße ist geförderter Wohnungsbau
Eine ganze Reihe von Interessenten steht bei ihm schon auf der Reservierungsliste. Eine Tafel am Gebäude wird die künftigen Bewohner an die Vorgeschichte des Hauses erinnern.
Die alte Schule an der Ernst-Holla-Straße ist aber nur ein kleiner Teil des Vorhabens. Das Gesamtareal, auf dem die Philipp Janssen baut, ist mit 16.500 Quadratmetern so groß wie drei Fußballfelder und umfasst im hinteren Teil auch das Grundstück der ehemaligen Tannenbergschule sowie einen Streifen entlang der Kirschenallee. In diesen Bereichen sollen in Neubauten insgesamt rund 100 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen entstehen, bieten also zum Teil auch Platz für Familien mit Kindern. Die Häuser werden dreigeschossig errichtet und erhalten Sattelgeschosse für frei finanzierte Wohnungen, kündigt Janssen an. Der Großteil des Bestandes, rund 80 Prozent, ist geförderter Wohnungsbau mit einer Kaltmiete von derzeit 5,80 Euro pro Quadratmeter.
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Der Abriss der Grundschulgebäude soll laut Janssen bis Ende März erledigt sein.
In zwei Monaten will er für diesen Abschnitt den Bauantrag einreichen, die Planungen sind mit der Stadt bereits abgestimmt. Für das Gesamtprojekt mit drei Bauabschnitten hat Janssen drei bis vier Jahre veranschlagt. Der Innenhof wird übrigens eine öffentliche Grünfläche. Über dessen Gestaltung wollen sich Stadt und Bauherr noch abstimmen.
>>> Finanzen standen nicht im Vordergrund
Philip Janssen hat die Grundstücke 2019 in einem Bieterverfahren erworben. Dabei war es nicht nur um Geld gegangen. Die Stadt überzeugte auch das Konzept für barrierearmes oder -freies, altengerechtes und bezahlbares Wohnen. Janssen errichtet zudem eine sogenannte KfW-40-Effizienzhaussiedlung. Dabei erreichen die Neubauten unter anderem durch Dämmung und Belüftungstechnik den derzeit besten Wert in der Energieeffizienz.