Moers. Das Moerser Schlosstheater feiert mit „21 Lovesongs“ am 18. Februar Online-Premiere. Die Musikproduktion zeigt Perspektiven der Corona-Krise.
Richard Strauß trifft auf Billie Eilish, Max Raabe begegnet Green Day: All diese Musiker verbindet etwas – sie haben Liebeslieder geschrieben. Genau diese spielen die Hauptrolle im neuen Stück des Moerser Schlosstheaters. „21 Lovesongs“ ist eine musikalische Antwort des Ensembles auf die Corona-Pandemie.
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Mit Songs sowie Textfragmenten aus Büchern, Zeitungsartikeln und wissenschaftlichen Studien untersuchen die Schauspieler Patrick Dollas, Matthias Heße, Emily Klinge, Roman Mucha und Elisa Reining gemeinsam mit den Musikern Jan Lammert (musikalische Leitung und Klavier) und Jens Lammert (Gitarre und Bass) das Protestpotenzial, das durch das Getrenntsein während der Pandemie entsteht.
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„Es geht auch um die Sehnsucht nach Berührung, um Einsamkeit und um den Schrei nach Freiheit“, erklärt Dramaturgin Viola Köster. Dabei handelt es sich nicht um ein klassisches Theaterstück, sondern um eine Musikproduktion. Aus 150 Liebesliedern wurden die Lieblinge der Schauspieler ausgewählt. Und so viel sei schon einmal verraten: Bei 21 Songs ist es nicht geblieben. „Wir spannen einen breiten musikalischen Bogen. Es werden durchaus eigene Interpretationen zu hören sein, bei denen der Sound von Metallica anschließend auch bei Schubert etwas hängen bleiben kann“, erklärt Intendant Ulrich Greb.
Musikalischer Gegenwartsritt
Drumherum wird eine Geschichte erzählt. Verschiedene Aspekte rund um die Pandemie werden beleuchtet und es wird gezeigt, wie die Figuren damit umgehen, eingeschlossen zu sein. „Es gibt die Charaktere, die nach vorne blicken, die, die sich an der Wissenschaft festhalten und die, die die Zeit nutzen, um sogar eigenes Fitnessequipment zu entwickeln. Wahrscheinlich werden wir uns alle darin ein bisschen wiedererkennen“, vermutet Köster.
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Das Ensemble wagt dabei auch einen Blick in die Zukunft: Wie wird unser Leben nach der Pandemie aussehen? Um welche Freiheit wollen wir gemeinsam kämpfen? „21 Lovesongs ist ein musikalischer Ritt durch die Gegenwart, durch ein Zeitbild, das sich in verschiedene Richtungen verschiebt, je nachdem aus welcher Perspektive man es betrachtet“, so Greb.
Stück kann zuhause per Stream gesehen werden
Eigentlich sollte das Stück „Covid-21“ heißen, doch die Macher haben diesen Titel wieder verworfen. „Die Idee entstand Anfang 2020. Damit wollten wir auf die Pandemie zurückblicken. Wir sind aber noch mittendrin. Dieser Titel wäre unpassend und bitterer Hohn gewesen“, erklärt Köster.
Am Donnerstag, 18. Februar, um 19.30 Uhr, feiert das Stück Online-Premiere. Zuschauer im Schlosstheater sind wegen des Lockdowns weiterhin nicht erlaubt. Das Stück kann daher live und coronakonform am heimischen Computer per Stream angesehen werden.
Die Aufführung selbst erfolgt ebenfalls unter Einhaltung der Corona-Auflagen. Jeder Darsteller spielt und singt in einer eigenen Parzelle, die im Schlosstheater aufgebaut ist. „Diese Konstruktion ist noch von der Produktion des Stückes ‚Die Pest‘“, erzählt Greb. Ohne Mundschutz kann darin gesungen werden. Die Schauspieler filmen sich selbst. Eine weitere Kameraperspektive wird die Außenansicht zeigen. Ein Blick auf das Leben in Corona-Zeiten, sozusagen.
INFO: Tickets für die kostenpflichtige Livestream-Veranstaltung gibt es über die die Streamingplattform „dringeblieben.de“ und unter https://dringeblieben.de/videos/premiere-21-lovesongs.
Karten kosten fünf, zehn oder 15 Euro. Bild- und Tonqualität sind in jeder Kategorie gleich. Es ist eine freiwillige Entscheidung, wie viel man für das Stück zahlen möchte. Für das das Stück werden Kopfhörer empfohlen.
Weitere Online-Aufführungen gibt es am Samstag, 20. Februar, 19.30 Uhr und Sonntag, 21. Februar, um 18 Uhr. Am Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr, gibt es eine Matinee zum Stück. Diese findet ebenfalls online über die Plattform Zoom statt.
Den Zugangs-Link erhält man nach Anmeldung unter info@schlosstheater-moers.de oder telefonisch unter 02841/8834110.