Der Intendant des Moerser Schlosstheaters, Ulrich Greb, wagt im Gespräch mit der NRZ einen zaghaften Blick in die Zukunft.

Kann man als Theatermacher in dieser Zeit Pläne machen?

Ulrich Greb: Es ist zurzeit immer gut, wenn man einen Plan A und einen Plan B hat. Wir probieren und finden gemeinsam neue Wege. Ich empfinde das Engagement des Ensembles dabei nicht als selbstverständlich. Aber ich bin Realist: Auch die Theaterwelt wird im Januar 2021 nicht wieder so sein wie vorher. Die Politik sollte aber sehen, dass alle Theater viel für die Sicherheit tun.

Geht es in der Corona-Krise um die Existenz des Moerser Schlosstheaters?

Welche Auswirkungen die Krise hat, kann jetzt noch niemand sagen. Weil wir nicht vor Publikum spielen dürfen, brechen die Einnahmen weg. Aber es gibt Signale, die zuversichtlich stimmen. Viele sagen: „Wir lassen euch nicht im Stich“, und bei den entgangenen Einnahmen handelt es sich ja um Kosten in Verbindung mit der Corona-Krise.

Können Sie und Ihr Team zurzeit neue Ideen entwickeln?

Man muss sich ständig auf die sich verändernden Bedingungen einstellen, Zeit für Besinnung gibt es nicht. Wir planen aber für den Januar eine neue Produktion, bei der unser Ensemble singt. Das klingt aus der heutigen Perspektive gefährlich, aber wir haben eine coronataugliche Lösung gefunden. Der Termin für die Premiere im Schlosstheater steht auch schon fest, es ist der 18. Februar. Wir lassen uns die Fantasie durch einen Virus nicht verbieten.