Moers. An der Rheinberger Straße in Moers entsteht mit dem E-Center von Edeka ein „Supermarkt der Zukunft“. Drumherum sind viele Ladenlokale vermietet.

Wohnen auf dem Land. Bisher galt Utfort als beliebter, aber eher abgelegener Stadtteil von Moers. Wer jetzt über die Rheinberger Straße fährt, wähnt sich in einer neuen Welt. In wenigen Monaten wuchs hier, abseits der alten Zeche, auf 125.000 Quadratmetern im rasanten Tempo ein Einkaufs-Zentrum mit einem attraktiven Shop- und Dienstleistungs-Angebot. Die Eröffnung ist für den Sommer geplant. „Alles läuft nach Plan“, sagt Unternehmens-Sprecherin Simone Erkens. Es gab keine Verzögerungen durch Corona.

Gearbeitet wird an der Einkaufs-Mall, für die 100 Millionen investiert werden, auch samstags: Ein gewaltiges Projekt von Edeka-Rhein-Ruhr mit drei Gebäuden, einem Parkhaus (834 Stellplätze) und den 400 Außen-Parkplätzen. Die Bauarbeiten begannen im Oktober 2019, jetzt sind Fahrstühle und Klimaanlagen bereits eingebaut, der erste Teppichboden ist verlegt. Magnet soll das „E-Center“ mit 3400 Quadratmetern Fläche und 120 Mitarbeitern werden. Ein Vorzeige-Supermarkt der Superlative mit riesigen Frischetheken für Fleisch, Käse und Fisch. Markt-Chef Pascal Gerdes: „Einmalig für Moers.“

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Dazu gibt es ein großes Sortiment vegetarischer Produkte und länderspezifische Lebensmittel etwa aus Mexiko, Arabien oder den USA. Zum Vergleich: „Normale“ Edeka-Filialen, wie in Neukirchen, messen 1500 Quadratmeter. In Utfort will das Unternehmen mit innovativen Entwicklungen und Produkten Kunden, aber auch der Branche zeigen, wie ein Supermarkt der Zukunft aussehen kann.

Sushi, heiße Theke, Feuerwand

Ein Herzstück ist das – so Sprecherin Sigrid Baum – „sehr große, sehr schöne“ Bäckerei-Cafe mit 100 Sitzplätzen. Attraktion ist eine Schau-Backstube, in der die Bäcker den Teig kneten und vor Ort „erlesene eigene Kreationen“ wie französische Brötchen herstellen. Im gastronomischen Teil kann gut gespeist werden. So gibt es im E-Center Pizza und Pasta, Sushi, Eis, eine „heiße Theke“ und eine „Feuerwand“ für frisches Geflügel. Der benachbarte „trinkgut“-Getränkemarkt ist 1000 Quadratmeter groß.

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Aber es bleibt nicht beim Essen und Trinken. Der Edeka-Platz wird zum Shopping-Center mit Lottoannahme und Blumenhandel. Weitere Mieter sind Apotheke, Optiker, Reinigung, Schülerhilfe, Schlüsseldienst und das Fitnessstudio FitGym24. Simone Erkens: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass auch eine Zahnarztpraxis, ein Fachgeschäft für Geschenkartikel / Dekoration und ein Fachmarkt mit 500 Quadratmetern zu den Mietern zählen.“ Aber was? Drogeriemarkt? Mode? Schuhe? „Die Branche für den Fachmarkt möchten wir noch nicht verraten.“

Nischenanbieter werden bevorzugt

Vermieter Edeka sucht weiter „lokale Handels- und Dienstleistungsunternehmen aus der Region“. Simone Erkens: „Dabei bevorzugen wir Nischenanbieter mehr als die großen Ketten.“ Für eine Fläche mit 150 Quadratmetern werden Laden-Betreiber aus dem Segment Parfümerie, Uhren/Schmuck, Küchen-Studio gesucht oder ein Foto-Geschäft mit Studio. „Gerne kann das Sortiment in Verbindung mit der Dienstleistung/Beratung angeboten werden.“ Für einen Friseur, ein Kosmetik-Studio und für Beauty sei ein Platz von rund 100 Quadratmetern zu haben. Hinzu kommen weitere freie Flächen von bis zu 400 Quadratmetern für Praxen und Büros, etwa Physio-Therapie, Fahrschule oder Fachärzte.

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Zeitgleich mit der Eröffnung der Einkaufs-Meile zieht die Edeka-Verwaltung für die Region mit 700 Mitarbeitern ein. Angeschlossen sind der Hauptverwaltung ein Schulungszentrum, das Mitarbeiterrestaurant und „großzügige Außenanlagen“. Damit Kunden und Angestellte das Einkaufs-Paradies möglichst störungsfrei erreichen, wurden entlang der Rheinberger Straße eigene Abbiegespuren mit Ampeln gebaut. Utfort blüht auf.