Neukirchen-Vluyn. Privatleute haben die Belohnung für Hinweise zum Mord an Martina Möller (10) aus Neukirchen-Vluyn erhöht. Mehr als 450 Hinweise sind eingegangen.

Mit privater Hilfe kann die Polizei Duisburg den Druck auf den Mörder von Martina Möller möglicherweise stark erhöhen. Durch eine private Spende wurde die Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, auf 25.000 Euro erhöht. Das teilen die Polizei Duisburg und die Staatsanwaltschaft Kleve als zuständige Behörden mit.

Die Ermittlungen der Duisburger Mordkommission im Mordfall der damals 10-jährigen Martina Möller aus Neukirchen-Vluyn im Mai 1986 laufen demnach auf Hochtouren. Nachdem der Fall des sexuell missbrauchten und strangulierten Mädchens Anfang November in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY, ungelöst“ als sogenannter Cold Case ausgestrahlt wurde, sind bei der Polizei mittlerweile mehr als 450 Hinweise aus ganz Deutschland eingegangen.

Während der Sendung am 4. November waren allein im Polizeipräsidium Duisburg acht Beamtinnen und Beamte im Telefondienst und haben laut Pressesprecherin Caroline Dlutko zwei bis drei Stunden lang Hinweise aufgenommen.

Die Polizei konzentriert sich bei den Ermittlungen zum Mordfall Martina Möller auf den Kreis Wesel und auf Duisburg.

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„Die Ausstrahlung bei Aktenzeichen XY und die vielen Hinweise haben die Ermittlungen ein ganzes Stück weitergebracht“, sagt auch Arno Eich, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariats für Tötungsdelikte. Eich und sein Team gehen jedem Hinweis nach und lassen Beweisstücke von damals mit den neusten wissenschaftlichen Methoden nochmals auf DNA-Spuren überprüfen. Zahlreiche Hinweise sind laut Polizei auch zum pfefferminzgrünen Kunststoffseil eingegangen, mit dem Martina Möller möglicherweise getötet worden ist.

Gleichzeitig hoffen Polizei und Staatsanwaltschaft auf weitere Zeugenhinweise: „Wir konzentrieren die Suche nach dem Täter jetzt auf den Kreis Wesel und Duisburg - Hinweise aus diesem Bereich sind für uns momentan von größter Bedeutung“, sagt Eich. Grundsätzlich ist die Polizei laut eigener Aussage zuversichtlich, dass die Ermittlungen „in die richtige Richtung“ laufen.

Belohnung erhöht: Private Geldgeber wollen anonym bleiben

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Dabei könnte auch die hohe Belohnung helfen, die jetzt ausgerufen wurde. Nachdem die Staatsanwaltschaft Kleve, Zweigstelle Moers für Hinweise, die zur Identifizierung des Mörder führen, zunächst eine Belohnung von 2.500 Euro ausgelobt hatte, wurde die Belohnung von privater Seite jetzt auf 25.000 Euro erhöht. Die privaten Geldgeber sind der Polizei bekannt, möchten aber selbst anonym bleiben.

KK11-Leiter Arno Eich ist seit 1989 bei der Polizei Duisburg im Einsatz. Und dass es von privater Seite zu einer solch hohen Aufstockung einer Belohnung von privater Seite gekommen, daran könne er sich nicht erinnern, sagt der Kommissariatschef auf Nachfrage und hofft, dass die jetzige Summe einen zusätzlichen Anreiz für Hinweisgeber schaff, die bislang noch zögern. „Möglicherweise gibt es noch jemanden, der sich uns jetzt anvertrauen will, der bisher aber geschwiegen hat“, hofft Arno Eich.

Hinweise nimmt die Polizei unter 0203/2800 oder in jeder Polizeidienststelle entgegen.