Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. Deutschlandweit schnellen Corona-Infektionszahlen in die Höhe. Was sind die Gründe für den Anstieg in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn?

Erst waren es Winterurlauber aus Hotspots, im Sommer Reiserückkehrer aus anderen Ländern, die die Corona-Zahlen in die Höhe getrieben haben. Jetzt steigen die Zahlen auf breiter Front, aber warum? Die NRZ hat sich in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn umgehört.

In Moers orientiert sich die Stadt an dem, was das Robert-Koch-Institut als Erklärung liefert. „Wir können das letztlich nicht bewerten, aber es geht jetzt vor allem um Familienfeiern im privaten Bereich“, sagt Stadtpressesprecher Klaus Janczyk.

In der kurzen Phase, in der solche Feiern ab einer bestimmten Größe angezeigt werden mussten, habe es rund 40 Anfragen und 15 Anzeigen für private Feiern gegeben. Jetzt sei die Anzeigepflicht durch eine nrw-weite Regelung ersetzt worden. Janczyk: „Das zeigt ja, wie viel Bewegung da drin ist, unser Fachdienst Ordnung informiert gern über die aktuellen Vorgaben.“

In den vergangenen sieben Tagen (20. bis 26. Oktober) gab es in Moers nach Angaben des Kreises Wesel 101 Neuinfektionen. Blickt man nur auf die Stadt selbst, entspricht das einem Inzidenz-Wert von 97,2.

„Prüfverfahren aus dem Lockdown“ wieder aktiviert

In Kamp-Lintfort weist der Beigeordnete Martin Notthoff zunächst auf die Zahlen hin: „Wir haben bisher 204 Coronafälle bei 38.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, das relativiert sich.“ Aber auch in Kamp-Lintfort stehen private Feiern besonders im Fokus.

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So habe man „Prüfverfahren aus dem Lockdown“ wieder aktiviert. Neben größeren privaten Feiern - wenn sie der Stadt bekannt sind – würden auch Geschäfte und Gastronomie überprüft. Jan Bergmann vom Presseamt der Stadt sieht in Kamp-Lintfort grundsätzlich allerdings keine „signifikant anderen Ergebnisse als beim Kreis“.

Private Feiern stehen im Mittelpunkt

In Neukirchen-Vluyn hat die Stadtverwaltung im Verlauf der zweiten Welle keine speziellen Hotspots ausgemacht. Der Treiber ist diesmal der private Kreis“, sagt Stadt-Sprecherin Sabrina Daubenspeck auf NRZ-Anfrage. Auch hier stehen Feiern im Mittelpunkt. Wichtig sei vor allem das Lüften, weshalb man auch bis auf eine Ausnahme die Sporthallen geschlossen habe. Allein in der Halle der Pestalozzischule sei die „Durchlüftungsrate“ so, dass eine Nutzung zurzeit möglich sei.

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