Moers. Eine Frau aus Moers hat dem Gesundheitsamt des Kreises Wesel ehrenamtliche Hilfe bei der Kontaktnachverfolgung angeboten. Die Absage überrascht.

Manche Sachen lassen Marita Göbel verständnislos zurück. Wie die 63-Jährige sagt, habe sie kürzlich dem Gesundheitsamt des Kreises Wesel ihre ehrenamtliche Unterstützung im Bereich Kontaktnachverfolgung angeboten. Sie habe angegeben, dass sie berufliche Erfahrung im telefonischen Service hat. Die Antwort des Kreises lasse sie nun zweifeln, ob der Stress im Amt wirklich so groß sei, erklärt sie weiter.

Denn: Ihr Angebot sei mit folgender Aussage beantwortet worden: „Ich habe eine Einsatzmöglichkeit bei der Kreisverwaltung Wesel geprüft. In dem Aufgabenbereich, für den Sie sich interessieren, besteht momentan kein Personalbedarf. Sollten in Zukunft Stellen extern zu besetzen sein, erfolgt eine Ausschreibung auf der Homepage des Kreises Wesel“.

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Wie passt das nun mit dem Personalmangel zusammen, über den immer geklagt wird? „Es ist bemerkenswert und sehr hilfsbereit, dass sich die Bürgerinnen und Bürger melden, um bei der Bewältigung der Coronalage zu unterstützen. Solche Angebote werden auch nicht grundsätzlich abgelehnt“, heißt es auf NRZ-Nachfrage beim Kreis.

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Und weiter erklärt eine Sprecherin der Kreisverwaltung: „An vielen Stellen werden auch ehrenamtlich tätige Personen gesucht, die zum Beispiel Menschen helfen, die sich in Quarantäne befinden.“ Das Gesundheitsamt benötige in der aktuellen Lage allerdings Fachpersonal, „das in Vollzeit und mit Bereitschaft zum Einsatz an Wochenenden arbeiten und längerfristig gebunden werden kann.“

Marita Göbel hat dem Kreisgesundheitsamt ehrenamtliche Hilfe angeboten – und bekam eine Absage. 
Marita Göbel hat dem Kreisgesundheitsamt ehrenamtliche Hilfe angeboten – und bekam eine Absage.  © privat | Göbel

Auch diese Antwort sorgt bei der Moerserin für Unverständnis. Bevor sie im vergangenen Jahr nach Moers zurückgezogen sei, habe sie in Hessen gelebt und dort als Sparkassenfachwirtin gearbeitet. „Unsere Sparkasse war im ländlichen Raum, da habe ich den Telefonservice mit aufgebaut“, erklärt sie.

Zudem sei sie ehrenamtlich engagiert, in Hessen sei sie VdK-Ortsverbandsvorsitzende und zudem bis auf Landesebene beim VdK tätig gewesen. „Da muss man schon eine gewisse Empathie entwickeln“, sagt sie. Und auch in Moers ist die 63-Jährige ehrenamtlich engagiert.

„Die Antwort hat mich irritiert“, sagt sie über die Absage. Schließlich habe sie auch nie eine Stelle beim Kreis haben wollen, sondern einfach ehrenamtlich helfen.