Kamp-Lintfort. Trotz Corona steht bei Galerist Andreas Verfürth die Planung für das kommende Jahr. Die Pandemie bescherte ihm neue Ideen – und Erfolg damit.

Manchmal kann eine weiße Wand ziemlich inspirierend sein: „8Meter20“ hat Galerist Andreas sein neues Ausstellungsformat in der Galerie Schürmann genannt – 8,20 Meter misst nämlich ziemlich genau die größte Wand in der Galerie. Die bietet nun in unregelmäßigen Abständen Platz für eine ganz besondere Solo-Show.

Die Idee zu 8Meter20 kam Verfürth mit und durch die Corona-Zeit: „Ich hatte schon länger überlegt, wie ich neue oder auch Bestandskünstler in würdiger Form präsentieren kann, ohne direkt eine große Ausstellung zu organisieren.“

Ein maßgeschneiderter Titel

Gemeinsam mit drei Freunden stand er eines Tages in der Galerie und dachte über diesen Plan nach. Bis jemand auf die nackte Wand zeigte: „Die ist doch wie gemacht dafür.“ Mit dem Zollstock nachgeprüft fand sich direkt ein maßgeschneiderter Titel für das Format.

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Den Auftakt machte der niederländische Künstler Erik Pluis, seit gestern sind Werke des Düsseldorfer Künstlers Detlef Funde zu sehen. „Kleine weiße Arbeiten auf Epoxydharz mit Tiefenwirkung“, beschreibt der Galerist, was ihn an den Werken des Düsseldorfers auf Anhieb fasziniert hat.

Der Anfang des Lockdowns war schwierig

Wie sehr ihn Corona in seiner Arbeit getroffen hat? „Der Anfang war schwierig“, sagt Verfürth. „Aber ich war schon immer ob des Standorts in Kamp-Lintfort beweglich. Für mich hat sich nur die Frage gestellt, wie kann ich die Leute bei Laune und den Kontakt halten? Will heißen, ich habe meine Arbeit mehr auf Termine und gezielte Ansprachen ausgerichtet.“

Die Ausstellung „Flora“ wurde virtuell eröffnet – und war ein Erfolg.
Die Ausstellung „Flora“ wurde virtuell eröffnet – und war ein Erfolg. © Marco Wasser

Sehr gute Erfahrungen hat der Galerist mit digitalen Formaten gemacht: Die virtuelle Ausstellungseröffnung von „Flora“ war tatsächlich ein Erfolg. „Das hat dank toller Mitarbeiter und eines funktionierenden Netzwerks super geklappt.“

Kleiner Rahmen hat auch Vorteile

Auch die Ausstellungseröffnung von Christoph Pöggeler in der Lineg – wegen Corona deutlich publikumsreduziert und in mehreren kleineren Häppchen auf das Wochenende verteilt – war ein Erfolg: „Der kleine Rahmen hat auch seine Vorteile“, so Verfürth. Trotzdem macht Corona nun auch hier einen Strich durch die Rechnung: Die ursprünglich für den heutigen Freitag geplante Finissage der Ausstellung musste kurzfristig abgesagt werden.

Erstmals Pop Art in der Galerie

Noch in diesem Jahr, ab 7. November, wartet eine besondere Ausstellung in der Galerie Schürmann: „Es gibt erstmals Pop Art zu sehen“, freut sich Verfürth. „… von mäusen und menschen“ heißt die Ausstellung mit Bildern des Pop-Art-Künstlers Jörg Döring.

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Trotz Corona stehen schon die Pläne für das kommende Jahr. Ab Mai wird nach einem ersten erfolgreichen Anlauf vor der Laga die Orangerie im Terrassengarten wieder Ausstellungsort für die Galerie Schürmann: Zum Auftakt sind Skulpturen von Armin Göhringer zu sehen, weiter geht es mit Bildhauerei von Hannes Helmke. In der Galerie stellt ab Januar Barbara Schmitz-Becker gemeinsam mit Bettina Hachmann aus, im März folgt eine Ausstellung mit Werken von Erik Pluis.

Corona, sagt Verfürth, sei schon ein Hemmnis bei der Planung. Aber: „Von dem Virus lasse ich mich nicht schaffen.“