Neukirchen-Vluyn. Wenn am 4. November der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn zur konstituierenden Sitzung zusammenkommt, hat Günter Zeller eine wichtige Aufgabe.
Für Günter Zeller wird die konstituierende Sitzung des Rates am 4. November noch einmal eine besondere. Der 71-jährige Sozialdemokrat leitet die Sitzung, bis der neue Bürgermeister Ralf Köpke in sein Amt eingeführt worden ist. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende ist dienstältestes Ratsmitglied und das ist laut Geschäftsordnung des Rates dafür zuständig.
„Dienstältester klingt besser als Ältester“, sagt Zeller und schmunzelt. Er gibt zu, dass es ihn schon mit einem „gewissen Stolz erfüllt, dass man eine so ehrenhafte Aufgabe hat, eine gewählte Versammlung der Bürgerschaft zu eröffnen“.
Günter Zeller ist das, was man durchaus als einen kommunalpolitischen Profi bezeichnen darf. Immerhin hat er 45 Jahre Erfahrung als Ratsherr. 1975 ist er erstmals in das Gremium gewählt worden und wurde ins kalte Wasser geworfen: Der junge Sozialdemokrat wurde damals direkt zum zweiten stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gemacht.
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Mit Ralf Köpke erlebt Zeller den siebten Bürgermeister seiner Karriere. Er selbst ist neben der Rats- und Ausschussarbeit in anderen Gremien wie dem Verwaltungsrat und dem Bilanzprüfungsausschuss der Sparkasse sowie in Gremien von Enni und Wir4 aktiv.
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Das ist zeitintensiv, zumal für solche Kommunalpolitiker, die sich gewissenhaft auch durch die dicksten Ausschussunterlagen arbeiten. Für sein 40-jähriges Jubiläum habe er den Aufwand hochgerechnet, sagt Zeller im Gespräch mit der NRZ. In Sitzungswochen fallen durchaus 16 Stunden an, er sei auch mal auf 24 gekommen. „Ich lese immer alles durch“, sagt Zeller über seinen Anspruch. Der Fraktionsvize kennt das Gestern und das Heute und damit die Zusammenhänge. Was sich geändert hat? „Die Materien sind komplizierter und schnelllebiger geworden“, sagt der Sozialdemokrat. Und der Egoismus sei größer.
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Die Mitarbeit im Rat der Stadt ist ein bedeutendes Ehrenamt, das aufwändig ist. Zeller: „Man kann es nicht machen, wenn die Familie nicht mitspielt.“