Moers. In Moers-Kohlenhuck könnte ein Gewerbegebiet entstehen. Doch unter den Anwohnern des Stadtteils regt sich der Widerstand gegen diese Pläne.

Gegen ein mögliches Gewerbegebiet im Stadtteil Kohlenhuck in Moers regt sich Widerstand. Die Interessengemeinschaft (IG) Kohlenhuck hat sich am Dienstagabend gegen die Entwicklung ausgesprochen. Die IG vertritt nach eigenen Angaben Menschen aus zehn Haushalten in dem Stadtteil im Moerser Norden.

Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR) hatte Mitte Juni einen „Erarbeitungsbeschluss“ gefasst, um ein mehrere Hektar großes Gebiet in Kohlenhuck zu entwickeln. Der Beschluss bezieht sich auf insgesamt 24 regionale Kooperationsstandorte, Kohlenhuck ist einer davon. Die Stadt und die Politik hatten sich seit 2012 bemüht, die dringend benötigte Gewerbefläche zu bekommen. Das Vorhaben steht also noch ganz am Anfang. Um das mögliche Gewerbegebiet zu erreichen, soll die Kreisstraße K33n gebaut werden. Pläne für eine solche Straße existieren bereits seit 1990, damals sollte die Straße die L287 (Verbandsstraße) durch Kohlenhuck mit der Autobahn 57 verbinden. Die Planungen hatten 2020 die Stadt erneut bestätigt. Stadtplaner Martin Dabrock sagte seinerzeit: „Von der A57, Abfahrt Asdonkshof, geht es dann zum Gewerbegebiet.“ Ganz am Ende könnte die Kreisstraße sogar bis zur Rheinberger Straße durchgehen.

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„Die K33n ist unter ganz anderen Voraussetzungen geplant worden. Die Pläne aus den 1990er Jahren entsprechen nicht mehr den heutigen Voraussetzungen“, so IG-Sprecher Hans Faasen. Mit dem Bau der Straße würden heute teilweise landwirtschaftliche Flächen – aus Sicht der IG unnötig – versiegelt. Beim möglichen Gewerbegebiet weist Faasen darauf hin, dass die zurzeit landwirtschaftlich genutzten Flächen zum Teil in Privatbesitz seien. Einer der Besitzer sagte am Dienstagabend, dass er seine mehrere Hektar große Fläche nicht verkaufen wolle. Faasen sagte, auch mit dem Bau von Gewerbeansiedlungen würden naturnahe Flächen versiegelt.

Die mögliche Entwicklung auf Kohlenhuck sehen auch die Grünen und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisch. Petra Schmidt-Niersmann, die für die Grünen bei der Landratswahl am Sonntag antritt und zur BUND-Kreisgruppe Wesel gehört, kündigt eine umfassende Prüfung an: „Wir werden sowohl die Kreisstraße als auch das Gewerbegebiet prüfen, sobald Planungen vorliegen.“ Aus ihrer Sicht ist besonders wichtig, die Ausgleichsflächen auf Kohlenhuck zu bewahren.

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Zum Vorhaben in Kohlenhuck kann die Stadt noch Stellung nehmen. Das Beteiligungsverfahren soll jetzt beginnen. Ein Beschluss des RVR zu allen Vorschlägen im „Erarbeitungsbeschluss“ wird für das kommende Jahr erwartet.