Moers. Die Grünen gehen in Moers bei der Kommunalwahl mit vielen neuen Kandidatinnen und Kandidaten in das Rennen. Drei vom harten Kern sind geblieben.

Die Grünen gehen mit der parteilosen Bürgermeister-Kandidatin Diana Finkele und vielen neuen Kandidatinnen und Kandidaten in die Kommunalwahl am 13. September. Inhaltlich reicht das Spektrum von weit reichenden ökologischen Forderungen bis zum Einsatz gegen rechts.

Am Donnerstag stellten sich einige der Kandidatinnen und Kandidaten vor. Spitzenkandidatin und Grünen-Vorsitzende Gudrun Tersteegen: „Geblieben ist eigentlich nur noch der harte Kern um Christopher Schmidtke, Elisabeth Krokowski und mich. Die anderen 20 sind neu, zum Teil auch neu in der Partei. Laut Tersteegen ist die Zahl der Grünen in Moers rasant angestiegen, von 30 vor einem Jahr auf jetzt 70.

Jan Pütter (20) ist einer von den Neuen. Der Pharmaziestudent hat im vergangenen Jahr viel für die Bewegung Fridays for Future in Moers gemacht und ist seit Januar bei den Grünen: „Mit meinen Themen wie Klimaschutz und Gedenkstättenpädagogik finde ich bei den Grünen die beste politische Heimat.“ Pütter kandidiert im Wahlkreis Vennikel-Holderberg.

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Ina Küpperbusch (33) ist Sozialpädagogin und systemische Familientherapeutin. Sie ist im Februar zu den Grünen gegangen, weil sie „nicht länger tatenlos zusehen wollte, wie ein Rechtsruck durch Deutschland geht“. Politisch interessiert sei sie schon lange gewesen, sagt sie im NRZ-Gespräch, und die Grünen hätten einfach die „klügsten Ideen“.

Zu diesen Ideen gehört zum Beispiel, dass die Grünen im Moerser Norden etwas ganz anderes wollen als andere etablierte Parteien. Dort, auf Kohlenhuck, soll nach ihrer Vorstellung „einer der größten Solarparks des Ruhrgebiets“ (Tersteegen) entstehen, gebaut vom heimischen Dienstleister Enni.

Andere Parteien wollen Gewerbeflächen

Seit Jahren bemühen sich dagegen zum Beispiel SPD und CDU darum, die Fläche als Gewerbegebiet ausweisen zu lassen, weil Moers über nur noch wenige Entwicklungsflächen verfügt. Die Grünen wollen das Ziel nicht verfolgen. Gudrun Tersteegen: „Es würden dort kaum qualifizierte Arbeitsplätze entstehen, und wenn sich große Firmen dort ansiedeln, zahlen sie woanders Gewerbesteuer.“

Ein anderer wichtiger Punkt: Moers soll Hochschulstandort werden. Diana Finkele: „Wir müssen Fachkräfte vor Ort ausbilden, anschließend können sie hier einen Arbeitsplatz finden.“ Sie denkt dabei an eine Kooperation mit den beiden großen Krankenhäusern im Bereich Medizin, aber auch der Bereich Pädagogik könnte sich nach ihrer Meinung als Hochschul-Schwerpunkt eignen.

<< Abgabe für die Plakate >>

In Moers gehen mit vielen neuen Gesichtern in den Wahlkampf. Geblieben ist die Nähe zum Klimaschutz und zur Ökologie. Fraktionsvorsitzender Christopher Schmidtke: „Wir wollen mehr ökologische Baugebiete, die Nutzung von Solartechnik könnte verpflichtend werden.“

Zudem spielen die Verbesserung des Radwegenetzes und ein verlässlicher Öffentlicher Personennahverkehr für sie eine Rolle. Für die 120 Wahlplakate, die die Grünen im Wahlkampf aufhängen, zahlen sie nach eigenen Angaben eine CO2-Ausgleichsabgabe.