Moers. Beim NRZ-Bürgerbarometer schneiden Schulen und Erwachsenenbildung gut ab. Für zwei Fachleute ist das digitale Lernen ein wichtiger Baustein.

Beim NRZ-Bürgerbarometer Moers 2020 schneiden die Bildungseinrichtungen sehr gut bis gut ab. Mit den Schulen und den Möglichkeiten zur Erwachsenenbildung sind rund die Hälfte aller Befragten zufrieden. In drei von vier Kategorien liegt Moers sogar kreisweit vorn.

Der Lehrstuhl für Marketing und Handel an der Universität Duisburg/Essen hat im Auftrag der NRZ Anfang August 401 Moerserinnen und Moerser zu verschiedenen Themen befragt. Darunter war auch die Frage: „Wie zufrieden sind Sie in Moers mit den Bildungsangeboten?“

Auch interessant

Die Umfrage mit dem repräsentativen Ergebnis zeigt: sehr zufrieden bis zufrieden. Die Details in diesen beiden Kategorien: Kindergärten 49 Prozent, Grundschulen 51 Prozent, weiterführende Schulen 59 Prozent und Bildungsangebote für Erwachsene 57 Prozent. Das sind Spitzenwerte, auch im Vergleich mit den Ergebnissen der Bürgerbarometer in Dinslaken und Wesel (siehe Grafik), Nur im Vergleich der Grundschulen liegt Moers hinter Dinslaken, sonst gibt es überall den Spitzenplatz im Kreis.

Claus Arndt freut sich natürlich über soviel Zustimmung, er wundert sich aber nicht darüber. Arndt ist bei der Stadt der für Schulen zuständige Beigeordnete: „Wir sind in Moers in eigentlich allen Bereichen gut aufgestellt. Die Probleme mit der Zahl der Kita-Plätze gibt es fast überall, aber auch hier bessern wir nach.“ Arndt führt die breite Zustimmung auch auf die Arbeit von Pro:sa zurück. Die Abkürzung steht für Projektgesellschaft Schulsanierung. Zwischen 2007 und 2016 wurden so systematisch Schulgebäude saniert.

Entwicklungen werden vorangetrieben

Die Erfolge der Vergangenheit sind für Arndt aber kein Grund, nicht auch andere Entwicklungen voranzutreiben. Die Digitalisierung ist für ihn ein zentraler Punkt, nicht erst seit dem Beginn der Coronakrise. Schon relativ kurzfristig soll digitales Lernen – endlich – eine feste Größe werden.

Auch interessant

Arndt: „Mit einem Corona-Sofortprogramm gibt es Mittel für die Ausstattung von Lehrerinnen und Lehrern und für die Ausstattung von bedürftigen Schülerinnen und Schülern. Bei 500 Euro liegt die Summe pro Lehrer, den die Schulbehörde ermittelt hat. Wie viele das in Moers sind, weiß Arndt nicht, die Behörde hat die Zahlen nicht vorgelegt.

Präsenzkurse bleiben wichtig

Als eine Bestätigung für die Arbeit in der Volkshochschule Moers – Kamp-Lintfort (VHS) sieht Beate Schieren-Ohl das Ergebnis beim Bürgerbarometer 2020: „Wir haben in der Coronazeit ganz schön gerödelt, weil wir vieles schnell online stellen wollten. So konnten zum Beispiel unter den erschwerten Bedingungen alle über die VHS laufenden Schulabschlüsse erfolgen.

Auch interessant

Natürlich soll die digitale Wissensvermittlung auch künftig eine Rolle in der VHS spielen, etwa bei Kursen, die sowohl als Präsenzangebot wie auch online laufen. Bei einer Sache ist sich Schieren-Ohl aber ganz sicher: „Nicht nur wegen der vielen älteren Teilnehmenden bleiben Präsenzkurse auch künftig wichtig.“