Moers. Die NRZ hat Moerser gefragt: Wie wirkt sich Corona auf die Stadt aus? Vor allem Einzelhandel und Gastronomie leiden, finden die Befragten.
Der Handel und die Gastronomie leiden besonders in der Coronakrise. Das ist ein Ergebnis des Bürgerbarometers Moers 2020. Doch es gibt auch ermutigende Ergebnisse. So lautete die Bürgerbarometer-Frage: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Moers aus?
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Das Ergebnis ist klar: Das persönliche Umfeld ist von der Pandemie gar nicht so heftig betroffen. Weniger als ein Drittel der Befragten meint, dass die Lebensqualität in der Krise sinkt. Und es wird noch besser: Mehr als die Hälfte meint, dass das Miteinander gestärkt wird: Die Menschen helfen sich offenbar in diesen Zeiten mehr als sonst.
Besonders interessant: Laut Bürgerbarometer finden die jungen Befragten (14 – 39 Jahre) stärker als die älteren (40 – 70+), dass das Miteinander wächst und die Lebensqualität sinkt. Ein Grund für diese Tatsache könnte sein, dass junge Menschen in der Regel eine großen Freundeskreis haben und gern unterwegs sind – genau diese beiden Dinge sind in Coronazeiten aber eingeschränkt.
Ein ganz anderes Bild ergibt sich beim Bürgerbarometer, wenn es um Handel und Gastronomie geht. Mehr als drei Viertel der Befragten finden: „Die Geschäfte leiden, weil mehr im Internet bestellt wird.“ Ähnlich hoch ist die Zustimmung auch, wenn es um Besuche in Restaurants oder Gaststätten geht: Viele gehen seltener als vor der Krise.
Einer, der die Ergebnisse des Bürgerbarometers gut nachvollziehen kann, ist Achim Reps. Er weiß nicht nur, was es bedeutet, Einzelhändler in der Innenstadt zu sein, seit vergangenem Jahr ist er auch Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Moers Innenstadt. „Der Einzelhandel in der Innenstadt hat sich nach dem Lockdown auf niedrigem Niveau wieder eingespielt“, sagt Reps. Ein Problem: „Die Kunden bleiben nicht so lange in einem Geschäft, und viele kleine Geschäfte kommen mit der erlaubten Anzahl von Personen, die sich gleichzeitig im Geschäft aufhalten dürfen, nicht klar.“
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Ob es für die vielen inhabergeführten Geschäfte in der beliebten Moerser Innenstadt reicht, kann er nicht sagen. November und Dezember, die beiden umsatzstarken Monate am Jahresende, sind für ihn ein Gradmesser, wie der Einzelhandel in Moers durch die Krise kommt. Ein zweiter Lockdown, ist Reps sicher, würde Schließungen zur Folge haben. Doch: „An einen zweiten Lockdown glaube ich nicht.“
Bei der ISG machen sich die Mitglieder bereits jetzt Gedanken über die Zukunft des Handels in der Innenstadt. Die Alltagsmenschen, Figuren der Künstlerin Christel Lechner, hätten schon für eine Belebung gesorgt. Und darum geht es laut Reps: „Wir müssen das Attraktive an der City herausstellen.“