Moers. Ein Moerser soll – ärztlich attestiert – keine Maske tragen. Dennoch verwehrt ihm ein Geschäft den Zutritt – und entschuldigt sich dann dafür.
Ein Erlebnis in der Moerser Innenstadt hat Berthold Geuskens schwer zugesetzt. Der Zutritt zu einem Geschäft wurde ihm verwehrt, weil er keine Schutzmaske trug. Dabei soll der 64-Jährige gar keine tragen, weil er schwer krank ist. Geuskens hat soeben eine Herz-Operation hinter sich gebracht, hinzu kommt eine weitere Erkrankung: „Das Atmen wird jeden Tag schwerer“, erzählt er. Einen Mundschutz zu tragen, sei für ihn unmöglich. Sein Arzt hat ihm das sogar schriftlich gegeben. Das entsprechende Attest trage immer bei sich im Portemonnaie.
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Am Mittwochnachmittag wollte der Rathausmitarbeiter mit seiner Frau, die eine Maske trug, in die Parfümerie Douglas an der Steinstraße. Am Eingang habe ihn ein „freundlicher Sicherheitsmann“, wie er sagt, aufgehalten. „Ich habe ihm meine Situation erklärt und darauf hingewiesen, dass ich ihm das Attest zeigen kann“, schildert Berthold Geuskens. Der Sicherheitsmann habe mit einer Verkäuferin gesprochen: „Aber die hat rigoros abgelehnt, dass ich ohne Maske ins Geschäft gehe.“ Er habe das als „schlimme Situation“ erlebt: „Ich fühlte mich verstoßen.“ Das Betreten eines Geschäftes sei ihm erstmals verboten worden, versichert Geuskens: „Sonst habe ich nie Schwierigkeiten, wenn ich das Attest zeige.“
Das scheint aber auch für Douglas zu gelten – grundsätzlich jedenfalls. Wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage sagt, akzeptiere man in den Filialen der Parfümerie-Kette „selbstverständlich“ Kunden, die ärztlich belegt vom Masken-Tragen befreit sind: „Sie zurückzuweisen ist bei uns nicht der Standard.“
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Ein Gespräch mit der Mitarbeiterin habe allerdings ergeben, dass sie sich wohl an den Vorfall erinnere, aber nicht gewusst habe, dass ein Attest existierte: „Diese Information ist bei ihr nicht angekommen.“ Sie nehme an, so die Douglas-Sprecherin, dass es ein Missverständnis gegeben habe: „Dennoch ist das ein bedauerlicher Vorfall. Wir entschuldigen uns bei Herrn Geuskens.“