Kamp-Lintfort. Am Wochenende haben Führungen und Vortragsreihe im Green Fablab auf der Laga begonnen. Zunächst ging’s um Wasserstoff und die Vor- und Nachteile.

Welcher ist derzeit der größte Energieträger in Deutschland? Gas, Mineralöle oder doch Braunkohle? Die Frage, die Irmgard Buder, Professorin für erneuerbare Energien und Elektromobilität an der Hochschule Rhein-Waal, den Besuchern am Sonntag gestellt hat, war gar nicht so leicht. Richtige Antwort: Mineralöle, wie Benzin und Diesel, stellen mit 35 Prozent den größten Anteil dar. „Erneuerbare Energien machen einen Anteil von 15 Prozent aus. Das ist vergleichsweise wenig“, sagte die Professorin.

Am Wochenende sind die Führungen und die Vortragsreihe im Green Fablab der Hochschule Rhein-Waal auf dem Gelände der Landesgartenschau (Laga) gestartet. Im Green Fablab stehen die Umwelt und deren nachhaltige Ressourcennutzung im Mittelpunkt.

In ihrem Vortrag „Wasserstoff: Energie der Zukunft oder Sackgasse?“, widmete sich Buder den Vor- und Nachteilen dieses Energieträgers. Wasserstoff wird schon jetzt in der Industrie verwendet: Für Düngemittel, für die Mineralölaufbereitung oder in der Metallverarbeitung. „In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits ein Netz von insgesamt 240 Kilometer langen Wasserstoffpipelines“, erklärte Buder.

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Neben Batteriestationen und Pumpspeicherkraftwerken sei Wasserstoff aus Elektrolyse zwar eine klimafreundliche Möglichkeit der Stromspeicherung, bringe aber auch einige Risiken mit sich. „Wasserstoff kann mit Luft explosionsfähige Stoffe bilden. Deshalb ist zum Beispiel der Zeppelin ,Hindenburg’ abgestürzt.“ Zusätzlich zu solchen Sicherheitsbedenken und den hohen Investitionskosten sei der Gesamtwirkungsgrad für die Speicherung von Strom – verglichen mit Pumpspeicherkraftwerken und Batterien – vergleichsweise gering.

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Dennoch habe innerhalb Europas, aber auch gezielt in NRW, ein Umdenken stattgefunden. Wasserstoff kann man in sogenannten unterirdischen Gaskavernen speichern. „Eine einfache, stationäre Speicherung großer Energiemengen ist möglich, das macht Wasserstoff attraktiver und sichert den Bedarf ab. In Deutschland gibt es recht viele solcher Erdgasspeicher, die dafür genutzt werden könnten“, sagte Buder.

Eine Anmeldung zu den weiteren Vorträgen und Führungen ist erforderlich und auf www.fablab.green möglich. Die Teilnahme ist kostenlos. Während der Veranstaltung muss ein Mundschutz getragen werden.