Kamp-Lintfort. Rock‘n’Roll-, Country- und Blues-Musik gab’s beim zweiten Konzert des Kultursommers im Stephanswäldchen. Eine Band ist kurzfristig eingesprungen.
Mit Klappstühlen, einer Kühltasche voller Getränke und vielen kleinen Snacks haben es sich die Freunde Andia Achtert und Sabine Ambrosius mit ihren Männern am Samstagabend im Stephanswäldchen gemütlich gemacht. „Ein Picknick gehört nach unseren Erfahrungen der letzten Jahre zum Kultursommer einfach dazu. Es ist immer schön und macht Spaß“, sagte Achtert.
Die Band, die wenig später unter dem Pavillon spielte, kannten die Freunde nicht. „Wir lassen uns überraschen. Neben der Musik sind wir auch wegen der ungezwungenen Atmosphäre hier. Es ist toll, dass so etwas in diesen Zeiten angeboten wird“, betonte Ambrosius.
Am Samstagabend stand das zweite von fünf Konzerten des Kamp-Lintforter Kultursommers auf dem Programm. Aus gesundheitlichen Gründen musste die Band „Die Leute gucken schon“ kurzfristig absagen. „Rockameier“, eine Rock‘n’Roll-Gruppe aus dem Großraum Moers, ist eingesprungen. „Die Band hat bei ihrem Auftritt beim Kultursommer 2016 schon für große Furore gesorgt. Ich freue mich sehr, dass sie Zeit hatten“, sagt Norbert Knabben, Organisator des Kultursommers.
Für Rockameier war es der erste Auftritt seit Februar. „Letzte Woche hätten wir nicht gedacht, dass wir in diesem Jahr noch einmal ein Konzert spielen können. Umso größer ist die Freude natürlich“, erklärte Gitarrist Lennart Hanebeck lachend. Die Band existiert bereits seit mehr als zwölf Jahren. Zwischen vier und acht Musiker covern Rock-, Country- und Bluesklassiker und spielen eigene deutsche Rocksongs. Weil die Anfrage von Norbert Knabben recht plötzlich kam und einige der Musiker im Urlaub sind, spielten sie am Samstag nur als Trio – und das klang keineswegs schlechter als in der großen Besetzung.
Mit einer eigenen Interpretation des Hits „Über den Wolken“ ging es los. Hanebeck begann alleine zu singen und begleitete sich dabei mit der Gitarre. Johannes Schwarzmann (Kontrabass) und Patrick Schneider (Gitarre), setzten zum Refrain ein. Wenn ein Lied zu Ende war, leitete beispielsweise der Kontrabass direkt zum nächsten Stück über. Es klang abwechslungsreich, denn es gab nicht den einen Sänger, sondern jeder der drei Jungs hat mal solistisch, mal im Duett oder im Trio gesungen.
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Zwischen den eigenen Nummern, wie „Tanz doch mal“ oder „Rock‘n’Roll-Verein“, spielten sie auch alte Klassiker, wie „Country Roads“ oder „Johnny be good“ in modernen Versionen. „Rock‘n’Roll macht uns Spaß, weil die Musik ab dem ersten Lied schon positiv ist“, sagte Schwarzmann.
Die Freude war den Musikern definitiv anzusehen – und sie schien sich auch auf das Publikum zu übertragen. Viele der Besucher wippten auf ihren Plätzen zu den eingängigen Rhythmen mit.
Auch im Stephanswäldchen galten am Samstag die Corona-Regeln: Auf dem Boden lagen Seile, die die Wege zum Wertmarkenverkauf oder zum Getränkewagen in einem Einbahnstraßensystem vorgaben. Abstand musste ebenfalls eingehalten werden. Ein Problem war das für die Besucher aber sichtlich nicht.