Kamp-Lintfort. Gut 250 Gäste wollten dem Gratis-Open-Air-Konzert mit „Manukai“ zuhören. Die Stimmung war beim Publikum entspannt, bei den Musikern nicht ganz so.
Entweder es kommt keiner oder der Abteiplatz wird voll – Für Norbert Knabben, Organisator des Kamp-Lintforter Kultursommers gab es nur diese zwei Szenarien für den Start seiner Konzertreihe. Am Sonntag ist diese mit dem ersten von fünf Open-Air-Konzerten gestartet. Und eingetreten ist definitiv Szenario zwei.
„Ich bin sehr froh und zufrieden, dass wir die Veranstaltungen trotz Corona machen können und rund 250 bis 300 Besucher gekommen sind“, sagte Knabben. Zum Auftakt spielte die Oberhausener Band „Manukai“. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Namen der Sängerin und Keyboarderin Manuela Kaiser und ihrem Ehemann, dem Gitarristen Markus Kaiser, zusammen.
Wiedersehen nach 11 Jahren
Mit häufig wechselnden Besetzungen spielen sie ihre Konzerte. Am Sonntag waren Günter Denkler (Saxofon) und Andreas Köhne (Schlagzeug) dabei. Bereits 2009 haben Manukai im Rahmen des Kultursommers in Kamp-Lintfort gespielt. Nun freuten sie sich auf die Wiederholung – auch, weil es seit Mitte März coronabedingt das erste Konzert vor Live-Publikum gewesen ist. „Wir sind schon etwas aufgeregt, aber es ist schön, wieder Menschen vor der Bühne zu haben“, erklärte Manuela Kaiser.
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Die Band präsentierte eine bunte Mischung aus deutsch- und englischsprachigen Indie-Popstücken, gepaart mit einigen Jazz-Einlagen. Neben den selbst geschriebenen Stücken waren Hits von Sting oder Rio Reiser dabei. Es war keine schwere Musik, die die Band machte. Immer wieder gab es Wechsel zwischen dem Gesang und Parts, in denen die Instrumentalisten zeigen konnten, was sie draufhaben. Die lateinamerikanischen Rhythmen mit Rassel und dem typischen Saxofon-Sound, passten wunderbar zu dem sonnigen Sommerabend.
Weil der Terrassengarten wegen der Landesgartenschau nicht für die Konzerte genutzt werden kann,
wurde der Abteiplatz zur Bühne. Diese Ausweichlocation direkt vor der Klosterkulisse war aber keineswegs schlechter. Unter einem Pavillon spielte die Band, davor waren – mit genügend Sicherheitsabstand – Bänke aufgestellt. Auf dem hinteren Teil der Rasenfläche machten es sich einige Besucher auf mitgebrachten Stühlen und Decken gemütlich. Es war kein Problem etwas weiter weg von der Bühne zu sitzen, der Sound war recht weit gut zu hören.
Ein paar Stunden die Pandemie ausblenden
Und eines wurde schon kurz nach Beginn der Veranstaltung deutlich: Die Besucher hatten Lust auf Kultur und das Konzert. Es herrschte trotz der Corona-Auflagen, dazu gehörte die Einhaltung des Mindestabstandes und das Tragen eines Mundschutzes beim Getränkekauf, eine entspannte Atmosphäre. „Es halten sich alle kommentarlos an die Regeln und so kann man für ein paar Stunden die ganze Pandemie einfach mal ausblenden – und das bei richtig schöner Musik“, sagte eine Besucherin.
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Für das zweite Konzert der Veranstaltungsreihe im Stephanswäldchen am kommenden Samstag, 25. Juli, 19 Uhr, gibt es eine Änderung. Die Band „Die Leute gucken schon“ kann aus gesundheitlichen Gründen nicht auftreten, teilte Norbert Knappen mit. Für Ersatz ist aber gesorgt. Die Rockabilly-Gruppe „Rockameier“, bestehend aus vier jungen Musikern aus dem Großraum Moers wird stattdessen auftreten.