Kamp-Lintfort. Düngen: Kann man mit Buttermilch, sagt Miriam Schwenker vom Verband der Gartenbauvereine. Und sie weiß, warum Basilikum in jeden Garten gehört.

Angeknabberte Blätter, herunterhängende Rosenköpfe und Blumenerde, die eher an eine Steppe, als an ein Feuchtgebiet erinnert, müssen nicht sein. Wie man sein heimisches Grünidyll auf Vordermann bringen kann und dabei Zeit spart, zeigte Pflanzenexpertin Miriam Schwenker am Wochenende auf der Landesgartenschau.

Anzutreffen war die 34-Jährige im Freizeitgarten der Gartenbauvereine NRW und der Gartenfreunde Rheinland. Schwenker ist die Geschäftsführerin vom Landesverband der Gartenbauvereine.

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Ihre Liebe zum Grün begann früh: Zuerst absolvierte die gebürtige Ostwestfälin eine Ausbildung im Gartenbau, dann schloss sie ihr Studium im Produktionsgartenbau in Osnabrück ab. Heute ist sie Chefin von rund 15000 Freizeit-Gärtnern, die in NRW in mehr als 120 Gartenbauvereinen organisiert sind.

Schwenker weiß, was man biologisch durchdacht behalten und entfernen sollte. So beriet sie am Samstag einen Herrn, der Fragen zu seinen Rosen im Garten hatte. „Schön sehen sie ja aus, aber manchmal kommen Schädlinge zu Besuch“, erklärte der Mann.

Nicht immer gern gesehen bei Hobbygärtnern: Der Kohlweißling.
Nicht immer gern gesehen bei Hobbygärtnern: Der Kohlweißling. © WP | Michael Kleinrensing

Was also tun, wenn Blattlaus, Rosenwickler und Spinnmilben das duftende Rosenparadies zum Anbeißen finden? „Man kann Basilikum und Baldrian zwischen die Rosen setzen. Dank ihrer ätherischen Öle halten die Kräuter Fressschädlinge auf Distanz“, riet Schwenker.

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Über Hasspflanzen

Basilikum und Baldrian sind auch die Hasspflanze des momentan sehr aktiven Kohlweißlings. „Dieser weiße Schmetterling fliegt in vielen Gärten umher. Bei seinen Blattlandungen legt er Eier, aus denen blattnagende Raupen schlüpfen“, erklärte Schwenker.

Zu den aktiven Tierchen zählen momentan auch die Eichenprozessionsspinner: „Der Klimawandel treibt sie zu uns, denn Eichenprozessionsspinner mögen es heiß.“ Um Pflanzen zu stärken, gab Schwenker Tipps: Gießen lässt es sich bestenfalls morgens, denn dann trocknet der Wind die Blätter. Die Blätter sollten bei Sonneneinstrahlung nicht nass werden, um ein Verbrennen zu vermeiden. Düngen lässt sich naturfreundlich mit Buttermilch, die man mit Wasser verdünnt, in eine Sprühflasche füllt und auf die Blätter gibt: „Auch Kamillentee, Ackerschachtelhalm und

Sollen gegen Blattläuse helfen: Marienkäfer. Fressen angeblich bis zu 160.000 davon im Jahr.
Sollen gegen Blattläuse helfen: Marienkäfer. Fressen angeblich bis zu 160.000 davon im Jahr. © NRZ | Jürgen DE WAAL

Brennnesseln enthalten Nährstoffe wie Silizium zur Zellenstärkung und Pilzbekämpfung.“ Für Rosenbehandlungen kann man Ackerschachtelhalm zerkleinern, mit Wasser einweichen, 24 Stunden aufkochen, in ein Sieb gießen, 1/4 mit Wasser verdünnen und mit einer Sprühflasche auf die Rosen geben.

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Und wie sieht’s bei der Gartenexpertin Zuhause aus? „Mein Mann und ich besitzen ein Bauernhaus im Münsterland mit einem 600 Quadratmeter großen Garten, viel Stauden und Gemüse. Pflanzen, die ringsherum viel Wasser entziehen, wurden aussortiert.“ Ihr lehrreiches Credo: Im heimischen Grün anfangen und auf Nachhaltigkeit setzen.

Am Samstag und Sonntag, 19. und 20. September, startet Miriam Schwenker unter dem Titel „Der Gärtner war’s“ eine Schatzsuche im Zechenpark. Startpunkt ist am Freizeitgarten der Gartenbauvereine. Wer mitmacht, bekommt ein T-Shirt geschenkt.