Moers. Der Bildungsdienstleister Juwent unterstützt in Moers Menschen bei der Arbeitssuche. Oder jene, die arbeiten sollen, obwohl sie bettlägrig sind.

Die Arbeitslosigkeit und die Angst davor treiben immer mehr Menschen nicht nur in die Jobcenter, sondern auch zu Firmen, die Arbeitende weiterbilden und Suchende in Arbeit vermitteln. Wie beispielsweise das Unternehmen „Juwent“, ein Bildungsdienstleister für Menschen auf Arbeitssuche oder der Suche nach beruflicher Veränderung mit Sitz am Ostring 2.

Gründerin Jutta Wilmschen weiß: „Die Arbeitslosenquote ist gestiegen, die telefonische Hotline des Jobcenters ist stark ausgelastet. Viele Menschen wenden sich an uns, oder sie werden von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter zu uns vermittelt. Wir verstehen uns daher eher als Teamplayer der beiden Einrichtungen.“

Und weiter: „Wenn die Kurzarbeit ausläuft, rechnen wir mit noch mehr Arbeitslosen.“

Auch interessant

Der Bedarf an Jobvermittlungen sei durch die Corona-Krise nicht eben kleiner geworden, weiß Wilmschen. Ganz besonders betroffen seien die Gastrobranche und der Handel. Wobei sich „Juwent“ nicht nur mit der reinen Jobsuche begnügt: „Wir begleiten Menschen in Lebenskrisen, in denen die Arbeit aus dem Fokus geraten ist.“

Wenn das Leben aus den Fugen gerät

Gründe könnten Angehörigenpflege, Trauer, Elternzeit oder Partnertrennung sein. Bis zu sechs Monate unterstützten Mitarbeiter aus dem 16-köpfigen Team die Betroffenen, um ihnen Halt im Alltag und ein geregeltes Berufsleben zu ermöglichen. Arge und Jobcenter trügen auch die Kosten für solche speziellen Zusatzleistungen.

Wilmschen: „Alle unsere Mitarbeiter verfügen über mehrere Zusatzausbildungen beispielsweise in Pädagogik oder Kommunikation. In unserem Team sind auch eine Psychologin und eine Alltagsbegleiterin.“ Sie selbst sei gelernte Kauffrau, habe Psychologie studiert, sei außerdem auch Heilpraktikerin und Mediatorin, erklärt die Chefin.

Auch interessant

Jeden Mittwoch gebe es darüber hinaus am Ostring von 9 bis 12 Uhr eine kostenlose Erstberatung der Betroffenen. Besonders erfolgreich sei man, erklärt Sylvia Turban, was die Erprobungen in den örtlichen Betrieben angehe: „Über diese Erprobungen vermitteln wir 70 Prozent unserer Kunden.“

Zudem erstelle man Bewerbungsunterlagen, trainiere Bewerbungsgespräche – dies auch für Türkisch oder Arabisch sprechende Menschen. Auch Weiterbildungen seien heute im Berufsleben unabdingbar. „Wir erforschen auch, was war im bisherigen Berufsleben gut, was kann man verbessern“, erklärt Turban, wie das Coaching ablaufe.

Spezielle Angebote für Schüler und ausländische Bürger

Lebenshilfe gebe es auch für Jobsuchende, die eine Schuldnerberatung benötigten. „Die Menschen sind sehr dankbar“, hat Sylvia Turban festgestellt. Spezielle Angebote mache man für Schüler, ausländische Bürger und Frauen.

„Der Trend auch beim Jobcenter geht zur Einzelförderung und zum Einzelcoaching“, ergänzt Wilmschen. Daher die enge Zusammenarbeit. Wichtig in dem Zusammenhang: „Juwent“ kann auf eine Vermittlungsquote von 38 bis 75 Prozent blicken.

Auch interessant

„Zudem müssen viele medizinische Gutachten von Kunden überprüft werden“, sagt Wilmschen. Wie bei einem Mann, der noch drei Stunden täglich arbeiten sollte, der aber bettlägerig war. Ähnliche Ungereimtheiten gebe es öfter. Hier verfüge man über Kontakte zu Rechtsanwälten beim Sozialverband Deutschland.

Seit drei Jahren hat „Juwent“ den Sitz am Ostring 2. Niederlassungen gibt es darüber hinaus in Dinslaken, Duisburg und Wesel.

Kontakt ist möglich unter 02064/77 550 18 oder per E-Mail an: info@juwent.de