Kreis Wesel. Die Coronakrise macht sich auch auf dem Ausbildungsmarkt bemerkbar. Dennoch haben Jugendliche in einigen Berufen noch Chancen, fündig zu werden.

Trotz der Coronakrise sieht es auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Wesel für Schulabgänger gar nicht so schlecht aus – zumindest auf dem Papier: Ende Juni suchten laut Arbeitsagentur Wesel 1033 Jugendliche eine Lehrstelle. Im Gegenzug sind 1159 unbesetzte Stellen im Kreisgebiet gemeldet.

Allerdings machte sich zumindest zeitweise auch hier die Coronakrise bemerkbar: So haben sich von März bis Juni deutlich weniger Bewerber bei der Arbeitsagentur gemeldet als in den vergangenen Jahren. Auch die Zahl der neu gemeldeten Lehrstellen lag unter dem üblichen Durchschnitt. In einigen Branchen registriert die Arbeitsagentur gegenüber dem Vorjahr weniger Ausbildungsplatzangebote wie zum Beispiel im Gesundheitswesen, Einzelhandel, Erziehung und Unterricht oder Großhandel.

Unternehmen melden in letzten Minute noch 231 Lehrstellen

„Kurz vor dem Ausbildungsstart im August und September haben sich noch einige Arbeitgeber für Ausbildung entschieden. 231 neue Ausbildungsstellen haben sie dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Kreis Wesel im letzten Monat gemeldet. Das ist ein erfreuliches Signal, denn in der aktuellen Situation fällt die Entscheidung sicher nicht jedem Betrieb leicht. Der Ausbildungsmarkt bietet den jungen Leuten in der Region trotz der Pandemie Chancen“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck

Sie rät den Jugendlichen: „Als vermeintliche Notlösung sollte man daher kein Studium oder einen weiteren Schulbesuch wählen. Allerdings sollten junge Menschen auch flexibel sein und ihren Suchradius ausdehnen.“

Zahl der Lehrstellensuchenden ist deutlich gesunken

Insgesamt ist die Zahl der Lehrstellensuchenden stark gesunken: Seit Oktober 2019 haben sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit 2444 Bewerber aus dem Kreis Wesel gemeldet. Das sind 766 oder 23,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber im Kreis Wesel insgesamt 2488 Ausbildungsstellen, 199 Stellen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitsagentur appelliert an die Arbeitgeber, an die Zeit nach Corona zu denken, denn wer künftig Fachkräfte benötigt, komme an der Ausbildung eigener Nachwuchskräfte nicht vorbei.

Auch interessant

Jugendliche, die auf der Suche sind, haben zum Beispiel in folgenden Berufen noch Chancen: Berufskraftfahrer/in, Dachdecker/in, Drogist/in, Fachkraft Gastgewerbe, Fachkraft Lagerlogistik, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk, Hörakustiker/in, Industriemechaniker/in, Maschinen- und Anlagenführer/in, Mechatroniker/in Kältetechnik, Pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r.

Hier gibt es weitere Informationen

Weitere Infos unter www.jobboerse.arbeitsagentur.de oder unter www.arbeitsagentur.de/bildung und www.dasbringtmichweiter.de. Eine telefonische Berufsberatung kann unter 0800 45555 00 (Mo-Fr 8-18 Uhr) oder www.arbeitsagentur.de vereinbart werden. Die Berufsberatung steht auch unter Wesel@arbeitsagentur.de zur Verfügung. Kontakt für Unternehmen: 0800 45555 20 (Mo-Fr 8-18 Uhr) oder Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de