Kamp-Lintfort. Ein Garten mit Pool, Erdbeerbeet und Blumen – geht das? Im Grünen Klassenzimmer der Laga können Kinder lernen, wie man einen Garten gestaltet.
Angesichts der beinahe subtropischen Temperaturen auf dem Laga-Gelände fällt Isabelle, Samantha und Sophie ihre Entscheidung nach einem Rundgang durch sieben Themengärten denkbar leicht: „Cool“ jubelt das Trio und setzt den Poolgarten mit der schwimmenden Terrasse sofort ganz oben auf die Liste ihrer Favoriten. „Traumgarten in der Kiste“ lautet der Titel des Minigruppenkurses im Grünen Klassenzimmer auf der Landesgartenschau. Ihren eigenen können die drei Mädchen später unter dem begrünten Dach am Landschaftsgärtnertreff nach ihren Vorstellungen gestalten – allerdings im Miniaturformat.
Vor einem Monat ist das wegen der Corona-Einschränkungen leicht modifizierte Kursprogramm langsam wieder angelaufen, „jetzt werden wir es erweitern“, kündigt Projektkoordinatorin Anne Probst an. Das Grüne Klassenzimmer soll Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Welt und ihren Ressourcen vermitteln. Der spielerische Umwelt-Unterricht hat auf Landesgartenschauen Tradition.
Was alles geht im Garten
In Kamp-Lintfort ist unter anderen der Verband der Garten- und Landschaftsbauer NRW (VGL NRW) daran beteiligt: „Es geht uns dabei auch um Nachwuchswerbung. Wir leiden unter Fachkräftemangel, deshalb sprechen wir gezielt Schulen an“, sagt Marco Wetz, Referent für Nachwuchswerbung.
Seine Verbandskollegin Lisa Jung übernimmt an diesem Tag die Rolle der Lehrerin im Grünen Klassenzimmer. Zum Auftakt führt sie die Mädchen durch die sieben Themengärten, die der Verband als Schaugärten auf der Laga angelegt hat: „Sie sollen einen Eindruck davon bekommen, was man pflanzen kann, was alles in einem Garten geht.“
Auch interessant
Ein Poolgarten mit schwimmender Terrasse
Die Themengärten setzen auf unterschiedliche Schwerpunkte. Unter dem Motto „Zurück zur Natürlichkeit“ geht es zum Beispiel um einen pflegeleichten Obst- und Naturgarten, „Green Infinity“ ist ein Poolgarten mit japanischen Elementen – unter anderem mit der oben bereits erwähnten schwimmenden Terrasse. Jung fordert die Minigruppe in den jeweiligen Gärten auf, genau hinzuschauen, zu beobachten oder einfach mal zu schnuppern. Großes Interesse bei den Mädchen weckt an diesem Nachmittag auch der insektenfreundliche Wassergarten mit seinen verschiedenen Insektenhotels und Kräutern. „Merkt ihr, dass es gleich viel kühler wird, wenn wir in die Nähe von Wasser kommen?“, fragt die Expertin.
Direkt nach dem Rundgang können die Mädchen das gerade Gesehene kreativ umsetzen. Eimer mit Erde, Sand oder Kies, Blumen- und Grassamen und viele weitere Bastelmaterialien stehen dafür zur Verfügung.
Oder einfach einen Garten zum Spielen
Für Isabelle ist ihr Traumgarten in der Kiste eine klare Angelegenheit: „Ich mache einen schönen Teich mit schiefen Steinen und Mustern. Und eine vierstufige Treppe.“ Immerhin wird sie ihr Wasserreich nicht komplett versiegeln – dafür pflanzt sie zwei Krepp-Bäume und Krepp-Blumen.
Samantha setzt zur Abgrenzung auf einen Gartenzaun aus Gitterschleifenband. Dann kommt Erde in die Kiste, dazu Blumensamen. Gießen, rät Lisa Jung, solle sie lieber erst zuhause. Einen eigenen Garten hat Samantha nicht, erzählt sie auf Nachfrage. „Aber ich hätte gerne einen, um darin zu spielen.“
INFO: Aktuell werden auf der Homepage der Landesgartenschau acht verschiedene Minigruppenkurse für eine Teilnehmerzahl von drei bis neun Personen angeboten. Die meisten der Kurse bietet der Verein Fairrhein e.V. an.
Buchbar sind die Kurse zwischen 11 und 16 Uhr, die Dauer einer Kurseinheit beträgt ca. 60 Minuten.
I nfos gibt es unter www.kamp-lintfort2020.de oder unter 02842/2793487.