Kamp-Lintfort. Das Orchester der Neuapostolischen Kirche spielt auf der Laga in Kamp-Lintfort unter dem Motto „Gemeinsam statt eins“ - in Corona-Besetzung.

Ob Comedy mit Ingrid Kühne, das Konzert von Gregor Meyle oder der Auftritt von Max Mutzke mit der SWR-Big-Band: Das Rahmenprogramm auf der Landesgartenschau (Laga) kann aufgrund der Corona-Pandemie und dem Verbot von Großveranstaltungen nicht im geplanten Umfang stattfinden. So ganz auf Musik und Bühnenacts müssen die Besucher dann aber doch nicht verzichten. Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ traten am Samstagvormittag Musiker des Orchesters der Kamp-Lintforter neuapostolischen Kirchengemeinde auf der Bühne im Zechenpark auf. Sie präsentierten eine bunte Mischung aus christlichen und volkstümlichen Melodien.

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„Das Konzert hätte es auch ohne Corona-Krise gegeben. Jetzt ist die Musik aber noch wichtiger, sie sagt mehr als tausend Worte“, erklärte Werner Bohnen, ehrenamtlicher Seelsorger der neuapostolischen Kirchengemeinde. Los ging es mit dem Choral „Tut mir auf die schöne Pforte“, das zunächst klassisch, dann mit einem Querflöten-Solo gespielt wurde. Passend zur Laga, wurde das Volkslied „Ein Gärtner geht im Garten“ angestimmt. Die Strophen sang ein Tenor-Solist, die Instrumentalisten begleiteten ihn dabei leise. Einzig ein gezupfter Bass war wirklich hörbar. Beim Refrain setzten dann alle Musiker kräftig ein.

Normalerweise gehören dem Spielerkreis rund 30 Musiker an. Aufgrund der Abstandsregeln durften aber nur sieben von ihnen auf der Bühne spielen. Zwei Geigen, eine Bratsche, ein Cello, ein Kontrabass, eine Querflöte und ein Klavier waren unter der Leitung von Alfred Jüngling zu hören. Die verkleinerte Orchestergröße minderte die Qualität aber keineswegs. So war jedes Instrument klar und gut hörbar.

Weiter ging es im Programm mit einem Klaviermedley und dem christlichen Stück „Ins Wasser fällt ein Stein“. Untermalt wurde das Konzert mit humorvollen, zum Teil aber auch eingängigen und nachdenklichen Anmoderationen von Werner Bohnen. Der Seelsorger erinnerte an die Menschen, die trotz der Corona-Lockerungen immer noch einsam sind. So zum Beispiel einige Bewohner in Altenheimen. „Dort alleine zu sein, ist mehr und mehr gelebte Normalität des Alltages“, sagte er. Gemeindemitglied Ingrid Himmelberg hielt ebenfalls eine kurze Andacht.

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Nicht nur vor der Bühne haben sich Besucher während des Konzertes mit Abstand – zwischen jedem Sitzplatz waren zwei weitere Stühle mit rot-weißem Absperrband markiert – hingesetzt, auch in der Sonne auf den Bänken zwischen den Blumen und Beeten, haben es sich einige Menschen gemütlich gemacht. „Es ist toll, dass es jetzt doch wenigstens etwas Live-Musik gibt. Das verleiht der Landesgartenschau noch einmal eine ganz andere Atmosphäre“, sagte eine Besucherin aus Kamp-Lintfort.