Moers. So geht Proben in Corona-Zeiten: einfach ab nach draußen. Und wenn es dann noch finanzielle Unterstützung gibt, klappt’s auch mit der Technik.

Ein Probenkonzert des Gospelchors Joyful Voices auf der großen Wiese im Schlosspark, zum Mitsingen für jedermann – diese schöne Idee hatten Chorleiter Ernst Ickler und Eva Marxen vom Kulturbüro der Stadt.

„Das entstand aus den vielen Events, wo Chöre oder Musiker vor Altenheimen oder im Internet für die Menschen auftreten“, schildert Ickler. Außerdem habe er nach dreimonatiger Pause seinen Chor wieder ans Singen bringen wollen. Den passenden Ort habe dann Eva Marxen gefunden. Auf offene Ohren stieß das Projekt, das am Samstag, 20. Juni, ab 13 Uhr steigen soll, zudem bei Bürgermeister Christoph Fleischhauer.: „In diesen traurigen Corona-Zeiten ist uns alles willkommen, was den Menschen Freude bereitet.“

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Auf der Suche nach finanzieller Hilfe fand sich ebenfalls schnell eine Lösung: „Wir wollen bekanntlich Menschen mit Kultur zusammenbringen. Kulturschaffende, aber auch die Bürger leiden unter den Auflagen. Das Probenkonzert soll zeigen, dass es aufwärts geht. Sie machen anderen Mut in diesen Zeiten“, unterstreicht Guido Lohmann, Chef der Volksbank Niederrhein.

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Auflagen muss auch der Gospel-Chor im Schlosspark einhalten. „Nach rechts und links sind es drei Meter, nach vorn vier Meter Abstand zum nächsten Sänger“, berichtet Marxen. Schon deshalb habe sich der Park für die 25 Sängerinnen und Sänger angeboten. Sie stünden auf 150 Quadratmetern verteilt. Auch für die Zuhörer sei reichlich Platz, sowohl im Park als auch auf dem umliegenden Wall. Für die Sicherheit der Menschen sei durch die vielen Zugänge im Park gesorgt. Hilfe sei daneben auch von Enni gekommen. Ein Mitarbeiter versorge die Technik und Elektrik im Park.

Es wird auch geprobt für ein Konzert im Oktober

Zwei Zwecke verfolgt Ickler mit dem Probenkonzert: „Die Sänger sollen wieder aktiv werden. Und wir wollen den Menschen etwas Freude bereiten. Der Chor wird fertige Stücke aus unserem Repertoire präsentieren. Allerdings werden wir auch für ein geplantes Konzert im Oktober in St. Ludger Neues proben. Das sollten die Zuhörer wissen. Und bei bekannten Melodien oder eingängigen Refrains kann und soll jedermann mitsingen.“

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Christoph Fleischhauer liebt seine Stadt: „Wir haben hier viel Kultur zu bieten, das Festival, das Theater… Wenn solche Veranstaltungen überhaupt funktionieren, dann wohl in Moers.“ Und zu Ernst Ickler gewandt: „Wir freuen uns, dass Sie da sind. Die Menschen, die ihnen zuhören, brauchen keine Perfektion.“ Da hat der Bürgermeister spontan eine Idee: „Es wäre doch zu schade, wenn die ganze Organisation nur für das eine Probenkonzert aufgewendet würde. Vielleicht könnte man daraus eine Reihe von verschiedenen Konzerten im Schlosspark machen.“ Was sogleich auch bei Eva Marxen auf fruchtbaren Boden fällt: „Wir sind für unsere Kulturprojekte ohnehin stets auf der Suche nach Locations im öffentlichen Raum“, berichtet sie und ist begeistert. Auch Guido Lohmann steht nicht abseits: „So etwas Schönes würden auch wir unterstützen.“

>>> Es war einmal ein Schulchor

Die Joyful Voices sind laut homepage etwa 35 bis 40 Sängerinnen, Sänger und Band der Jahrgänge 1962 bis 1994. Unter diesem Namen tritt der Chor seit 1993 auf. Der Name ist in Anlehnung an einen Gospelsongtexts gewählt worden. Die Joyful Voices sind zum großen Teil ehemalige Schüler des Gymnasiums in den Filder Benden. Ernst Ickler war dort Lehrer für Englisch und Musik.