Moers. Eine ehemalige Kiesgrube in Moers-Schwafheim wird mit Eigenheimen bebaut. Die Grundstücke waren „heiß begehrt“ und sind längst vermarktet.
In Schwafheim steht ein Bauprojekt vor dem Start. Auf einer brach liegenden Fläche im Süden des Schwarzen Weges sollen fünf Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften entstehen, vorhandene Grünflächen werden erneuert und neue angelegt. Alle Grundstücke sind bereits vermarktet.
Konkret geht es um ein insgesamt 18.000 Quadratmeter großes, dreieckiges Areal, eine ehemalige Kiesgrube, die zwischen 1953 und 1962 entstanden und später verfüllt worden ist. Eingerahmt wird das Grundstück auf der einen Seite vom Schwarzen Weg und auf der anderen von der Kendelstraße, in Schwafheim eher als „Kendelweg“ bekannt. Käufer ist die PlanCAD GmbH, ein Projektentwickler aus Krefeld. Der Rat hat soeben dem städtebaulichen Vertrag zwischen dem Unternehmen und der Stadt Moers zugestimmt.
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Die Erschließung des Geländes soll in Kürze beginnen, erklärt Christoph Lüke, geschäftsführender Gesellschafter von PlanCAD. Vorgesehen ist eine öffentliche Straße als T-förmige Sackgasse. Die eigentlichen Baugrundstücke werden zwischen 265 und 1400 Quadratmeter groß sein und nehmen zusammen weniger als ein Drittel der Gesamtfläche ein. Maximal zweigeschossig – Erdgeschoss und erste Etage – dürfen die Gebäude errichtet werden. Bauherr ist PlanCAD nicht: „Bauherren sind jeweils die Erwerber der Grundstücke“, sagt Lüke. Er rechnet damit, dass sie im Juni und Juli ihre Bauanträge bei der Stadt einreichen und damit auch der Bau der neun Wohneinheiten schon im Herbst beginnen kann. Die Flachdächer der Gebäude werden begrünt.
Zu dem Projekt gehört eine umfangreiche Grünplanung. So ist der Saum aus Gebüschen auf einer Breite von fünf Metern zu erhalten und durch das Pflanzen von Bäumen zu ergänzen. Der großflächige Brombeerbestand dort und im Kern des Grundstücks wird allerdings beseitigt. Am südlichen Ende entsteht zudem ein sechs Meter breiter Grüngürtel, dahinter ein weiterer, 15 Meter breiter, öffentlicher arten- und blütenreichen Grünzug, für dessen Pflege PlanCAD 30 Jahre lang sorgen muss. Für Vogelarten wie Greifvögel und Eulen sowie für Fledermäuse bleibe das Areal als Jagdhabitat trotz der Baumaßnahmen erhalten, urteilt das artenschutzrechtliche Gutachten.
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Gleichwohl haben die Pläne nicht uneingeschränkte Zustimmung erfahren. Die Grünen votierten im Rat dagegen, unter anderem weil das Baugebiet aus ihrer Sicht zu groß geraten ist und es dem Landschaftsschutzgebiet zu viel Fläche nehme, wie der Fraktionsvorsitzende Christopher Schmidtke formuliert: „Ein Drittel weniger wäre besser gewesen.“
Zudem hat sich die PlanCAD die Anzeige eines Bürgers eingehandelt, weil sie bereits Bäume hat fällen lassen, wie der Kreis Wesel auf Nachfrage bestätigt. Die rechtliche Prüfung – beispielsweise artenschutzrechtliche Aspekte der Abholzung – sei noch nicht abgeschlossen heißt es dort
Die Grundstücke seien „heiß begehrt“ gewesen, berichtet Christoph Lüke. Der Bedarf an Flächen für den Hausbau sei in Moers nach wie vor groß, was allerdings für die gesamte Region gelte: „Düsseldorf ist das Zugpferd.“
Die künftigen Bewohner an der Stichstraße, die ebenfalls die Adresse „Schwarzer Weg“ erhalten werden, stammen nach Lükes Worten aus Moers und Umgebung, es seien vorwiegend jüngere Familien mit Kindern.