Kamp-Lintfort. Schreibwettbewerb über Laga-Maskottchen Kalli: Fast jeder Viertklässler aus Kamp-Lintfort macht mit. Manche hatten hellseherische Fähigkeiten.

Fantasie haben sie ja, die lieben Kleinen. Was Laga-Maskottchen Kalli in den Geschichten der Viertklässler so alles erlebt, hui. Da ist aber eine Menge los.

Er verliebt sich zum Beispiel. Oder schon im Januar erfinden die Grundschüler die Möglichkeit, dass die

Vier Erdmännchen des Künstlers Rainer Bonk, bemalt von Malschülern, nahmen stellvertretend die Urkunden entgegen. Bald hat jede Grundschule in Kamp-Lintfort ein eigenes.
Vier Erdmännchen des Künstlers Rainer Bonk, bemalt von Malschülern, nahmen stellvertretend die Urkunden entgegen. Bald hat jede Grundschule in Kamp-Lintfort ein eigenes. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Laga gar nicht stattfinden könne. Wenn das mal nicht hellseherische Fähigkeiten sind. Kalli hilft der Polizei, ist im Bergbau unterwegs. Und er verheddert sich in fremden Sprachen: „Kalinichta“, griechisch für Gute Nacht, sorgt für Verwirrung um den Verbleib des niedlichen Kamp-Lintforter Erdmännchens: „Kalli nicht da?“

Kalli, ja ein bisschen Schmonzette gehört nun mal dazu, heiratet übrigens und bleibt auch anschließend im Zechenpark wohnen, weil es so schön ist. Und in der Vorstellungswelt der knapp Zehnjährigen muss Kalli sich auch noch ausprobieren. Er will nämlich nicht mehr Maskottchen sein. Aber sein Ausflug in andere Berufsfelder endet natürlich – wir können es uns denken.

Der Verein LesART hatte alle Kamp-Lintforter Viertklässler zu einem Schreibwettbewerb aufgerufen. Die Klasse, die die meisten Geschichten einreicht, sollte 250 Euro für die Klassenkasse erhalten.

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Da hatten die Ideengeber rund um die ehemalige Schulleiterin Christine Buyken aber nicht mit einer solchen Explosion an Ideen gerechnet. 314 Viertklässler gibt es in der Stadt, 284 Einsendungen fluteten den Verein für Leseförderung. Und das auch nur, weil einige Schüler lieber in Teams gearbeitet haben. Also hat tatsächlich fast jedes Kind mitgemacht beim Schreib-Wettbewerb.

Eine Laga-Kiste für alle

Da hieß es improvisieren bei der Suche nach den Preisträgern. Mit Hilfe des Fördervereins der Landesgartenschau und der Stadtwerke war es schließlich möglich, dass alle Kinder eine Laga-Kiste gepackt bekamen. Drin war eine Eintrittskarte, ein Samentütchen, ein Kuli und nicht zu vergessen, persönliche Post von Kalli.

Die Organisatorin des Wettbewerbs Christine Buyken konnte sich gar nicht entscheiden.
Die Organisatorin des Wettbewerbs Christine Buyken konnte sich gar nicht entscheiden. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

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Gleichwohl sollte es eine Auswahl der besten Geschichten irgendwie geben, obwohl Christine Buyken bei der Vorstellung des Projekts immer wieder deutlich machte, dass sie so begeistert von den Erzählungen war, dass sie wahrscheinlich am liebsten jedes Kind zum Sieger ernannt hätte.

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Schlussendlich rangen sich die Juroren durch: Mila und Yigit von der 4b der Ebertschule siegten mit „Ist Kalli weg?“. Den zweiten Platz belegt Sarah aus der 4a der Grundschule am Niersenberg mit ihrem Beitrag „Unerwartet“. Den dritten Platz teilen sich Alijah, Klasse 3-4 der Grundschule Pappelsee („Kalli will kein Maskottchen mehr sein“), Maja aus der 4b der Grundschule am Niersenberg („Kalli und sein großes Herz“) sowie Kilian aus der 4b der Grundschule am Niersenberg („Kalli rockt die Gartenschau“).

Ein Wermutstropfen bleibt bei der tollen Aktion: Am 15. Mai sollte die Siegerehrung stattfinden auf der großen Bühne am Quartiersplatz des Laga-Geländes. Mit Vorlesen und eben dreihundert kleinen Zuhörern. Corona hat’s verboten.

Ein Erdmännchen kommt in die Schule

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Zum Trost spendieren die Stadtwerke jeder Schule ein von Schülern der Malschule Michaela Vahrenholt bunt bemaltes Erdmännchen. Außerdem wollen die Stadtwerke, dass die 15 besten Geschichten in einer Broschüre zusammengefasst werden, die jedes teilnehmende Kind erhält. Eine Sammelmappe soll in der Mediathek zugänglich gemacht werden. Und dann auch noch das: „Der Geschichtenwettbewerb soll nicht einmalig bleiben“, verspricht René Schneider als Vorsitzender des Vereins LesART. „Und im nächsten Jahr gibt es dann auch eine richtige Siegerehrung.“