Moers. Der Draht aus der Festivalhalle nach draußen und zurück läuft heißt: Das Social Media-Team des Moers Festivals freut sich über Riesen-Resonanz.

„Nervennahrung“, ruft ein freundlicher Festivalmitarbeiter in den abgedunkelten Raum und reicht in gebotener Kürze ein Tablett herum. Einen Snack können Kerstin Eckstein, Inga Klamert, Dirk Kühsel und Kathrin Leneke jederzeit gut gebrauchen. Gemeinsam kümmern sie sich via Facebook, Instagram oder per Mail um die Welt außerhalb der Halle, die trotz Corona am Moers Festival teilhaben will.

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Von dem Erfolg ihres Aufrufs, unter dem Hashtag #vereinzeltversammelt Bilder und Texte rund um das Festival zu schicken und so Teil des Festivals zu sein, ist das Team schier überrollt worden. Spontan wurde das Social Media-Team deshalb kurzfristig von zwei auf vier Mitarbeiter aufgestockt.

Nachrichten im Minutentakt

„Es ist wirklich unfassbar, wie viele Leute sich beteiligen. Teilweise kommen im Minutentakt Nachrichten herein“, erzählt Inga Klamert. Die werden von dem Quartett aufbereitet und in Absprache mit dem Moderatorenduo Jacques Palminger und Maëlle Giovanetti und STM-Schauspielerin Lena Entezami zwischen den Auftritten der Musiker wieder in den Live-Stream eingespeist.

Auch die Moderatoren Jacques Palminger und Maëlle Giovanetti werden vom Social Media-Team auf dem Laufenden gehalten.
Auch die Moderatoren Jacques Palminger und Maëlle Giovanetti werden vom Social Media-Team auf dem Laufenden gehalten. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

„Ich freue mich vor allem über die Qualität der Beiträge“, sagt Kerstin Eckstein. „Die Leute schicken Bilder, wie sie sich im Garten einrichten, wie sie Erinnerungen an das Moers Festival festhalten. Das ist inhaltlich sehr zugewandt. Es ist schön zu sehen, wie sich die Leute das Festival nach Hause holen.“ Das intensive Zusammenspiel, das sich auf diese Weise entwickele, sei auch für das Team Neuland.

Botschaften aus der weiten Welt

Nicht allein Zuschauer und Fans, auch Künstler, die früher schon einmal zu Gast beim Moers Festival waren, oder in diesem Jahr live dabei gewesen wären, melden sich aus der ganzen Welt: „Wir haben Beiträge aus Tokio, New York, Frankreich, Mexiko oder der Schweiz“, sagt Inga Klamert. Oder auch aus Kinshasa, wo sich Perkussionistin Huguette Huguembo, Festivalgast 2017, mit lieben Grüßen meldet. „Die Freude, dass überhaupt etwas stattfindet, ist riesig“, hat Inga Klamert festgestellt.

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Von dem kleinen Raum in der Eishalle gibt es auch einen kurzen Draht zum Übertragungswagen, wenn es etwa um die Qualität des Live-Streams gehe, erklärt Dirk Kühsel. Wichtig ist auch der Kontakt zu den beiden Applausspendern Achim Zepezauer und Wolfgang van Ackeren, die auf die Reaktionen von draußen angewiesen sind. Sie verfolgen auf ihrem Laptop auf der Technikinsel in der Halle die fliegenden Herzchen für den entsprechenden Auftritt und setzen die Informationen um, so schnell es geht. Gibt es auch negative Reaktionen? „Wenig“, sagt Kühsel. Am ersten Tag habe vor allem die Kunstfigur Miss Unimoers für Irritationen gesorgt.

Die Stunden vor dem Computer zählt das Team während des Festivals nicht. „Es erfordert viel Konzentration. Aber es macht auch riesig Spaß“, so Inga Klamert.